Renschler peilte Mercedes-Chefposition an

Spekulation über Wechsel zu VW

Renschler peilte Mercedes-Chefposition an
Andreas Renschler © dpa

Andreas Renschler hatte bei Daimler hohe Ambitionen. Da er für diese keine Chance sah, verließ der 55-Jährige überraschend den Konzern.

Daimlers früherer Produktionsvorstand Andreas Renschler hat den Konzern verlassen, weil er keine Aufstiegschancen für sich gesehen hat. Eigentlich habe er den Posten des Mercedes-Chefs, den derzeit Konzernlenker Dieter Zetsche ausübt, übernehmen wollen, sagte Renschler der Zeitschrift «Auto Motor Sport». Als Aufsichtsratschef Manfred Bischof Mitte Januar erklärt habe, die Entscheidung über den Posten werde erst Ende 2016 fallen, sei ihm klar gewesen, dass er zu alt für die Nachfolge sei.

Vorstandswechsel bei Daimler ein Kündigungsgrund

«Wir sind im Vorstand praktisch gleich alt», sagte der 55-Jährige dem Blatt. Wenn Zetsches Vertrag nochmal verlängert werde, «dann sind wir alle zu alt für die Nachfolge».

Der 55-Jährige hatte vor gut einem Jahr seinen Posten als Nutzfahrzeugchef überraschend gegen den als Produktionsvorstand tauschen müssen. Schon damals sei ihm klar gewesen, dass er «diesen Job nicht auf Dauer mache», sagte Renschler nun. Der Manager hatte in der vergangenen Woche seinen Hut genommen.

Zetsche schließt schnellen Wechsel aus

Spekuliert wird, ob VW nun Renschler aufgrund seiner Erfahrungen in der Nutzfahrzeugsparte engagieren möchte. Der Manager soll dabei die beiden Größen MAN und Scania zusammenführen. Allerdings hatte Zetsche einen schnellen Wechsel von der Vertragsgetaltung her ausgeschlossen.

Aber selbst in Wolfsburg könnte sich der 55-Jährige keine großen Hoffnungen auf den absoluten Chefsessel machen. VW-Chef Martin Winterkorn hatte im letzten Herbst erklärt bis 2016 an der Spitze des Unternehmens stehen zu wollen und fügte den Zusatz "mindestens" hinzu. Auch dann wäre Renschler "zu alt für die Nachfolge". Für Winterkorn spielt das keine Rolle. Der VW-Chef wird im Mai 67 Jahre alt. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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