AMI Leipzig: Autos „Hautnah“ zum Anfassen

Über 50 Neuvorstellungen

AMI Leipzig: Autos „Hautnah“ zum Anfassen
Mercedes präsentiert das T-Modell der C-Klasse © Mercedes

Die großen Premieren des Frühjahrs gingen schon auf anderen Automessen über die Bühne. Doch die AMI Leipzig wirbt einmal mehr mit ihrem eigenen Charme.

Die in diesem Jahr vom 31. Mai bis 8. Juni stattfindende Automobil International (AMI), die immer in den geraden Jahren stattfindet, während die IAA in Frankfurt am Main immer in den ungeraden Jahren ihre Tore öffnet, sieht sich eher als Messe für den Verbraucher denn als große Premierenfeier, die eher in Genf oder Detroit abgehalten werden. "Die AMI steht seit jeher nicht nur für Anschauen, sondern auch für Mitmachen und intensives Ausprobieren. Die Aussteller laden dazu ein, ihre Modelle auf Herz und Nieren zu testen. Ihre Fahrzeuge stehen für Probefahrten im Stadtverkehr, auf Landes- und Bundesstraßen sowie der Autobahn zur Verfügung", sagt Volker Lange, Präsident des ausrichtenden Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).

Zahlreiche Probefahrten auf der AMI

Unter dem Motto "Hautnah" stehen auch in diesem Jahr zahlreiche Fahrzeuge der verschiedenen Hersteller für Probefahrten zu Verfügung. Und hier kommen die Neuheiten wie die V-Klasse von Mercedes-Benz oder der VW Golf Sportsvan pünktlich zum Marktstart zum Einsatz. Einen Schwerpunkt der Probefahrten bilden die alternativen Antriebe. Neben den Hybrid- oder Elektrofahrzeugen wie Nissan Leaf, dem Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid oder dem E-Up von VW können aber auch Erdgasfahrzeuge wie der Golf TGI Bluemotion auf Herz und Nieren getestet werden. "Wer darüber nachdenkt, sich in Kürze ein neues Auto anzuschaffen, wer sein Wunschauto einfach mal ausprobieren oder sich einen persönlichen Eindruck von alternativer Mobilität verschaffen möchte, ist auf der Auto Mobil International 2014 goldrichtig", sagt Martin Buhl-Wagner, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Messe.

Doch natürlich gibt es auch zahlreiche Neuheiten erstmals in Deutschland zu bestaunen. Unter den 60 bis 80 Enthüllungen befinden sogar drei Weltpremieren. Das T-Modell der C-Klasse von Mercedes wird weltweit das erste Mal enthüllt. Gerade im Kombi-Markt Deutschland ist das Mittelklasse-Modell im Premium-Segment für das Unternehmen sehr wichtig. Ebenfalls weltweite Debüts geben der Ford Fiesta in der Version "Sport" sowie der Volvo V60 D6 AWD Plugin-Hybrid in der schwedisch traditionellen Variante "R-Design".

Heimspiel für Porsche und BMW

Der BMW X4 ist mit einem Allradgetriebe von Magna unterwegs.
BMW stellt den X4 vor BMW

Neben dem Schwerpunkt der alternativen Antriebe ist die sportliche Klasse sehr stark vertreten, allen voran Porsche und BMW bei ihren "Heimspielen". Die Münchner präsentieren das M4 Cabrio mit 431 PS, Porsche bestückt die GTS-Version des Cayman mit 340 Pferdestärken. Audi fährt ganz groß auf und kommt mit dem S1 Sportback, dem S3 Cabriolet sowie dem TTS Coupé in die Messestadt. Aber auch in der kompakten Klasse geht es sportlich zu. Opel zeigt den Astra OPC Extreme, Seat den Nordschleifenschreck Leon Cupra, Subaru den WRX STI (die Mopo berichtete). Sportlich edel geht es auf dem Jaguar-Stand zu. Neben dem F-Coupé zeigen die Briten den XFR-S Sportbrake sowie den XF R-Sport.

Doch auch die Welt der "normalen" Fahrzeuge wird in den fünf Messehallen, von denen die AMITEC-Fachmesse traditionell eine Halle einnehmen wird, bedient. Bei VW debütiert der neue Polo sowie die Golf-Variante GTE und die Strand-Studie des Beetle Dune. Bei BMW stehen der neue X4 und der 2er Active Tourer auf dem Stand. Suzuki zeigt sein neues Modell Celerio, das oberhalb des Alto angesetzt ist. Eine Nummer kleiner werden mit dem Peugeot 108 und dem Citroen C1 zwei der Kleinstwagen-Drillinge ihre neue Generation erstmals in Deutschland lüften. Die Rolle des Stars auf dem Citroen-Stand wird allerdings der eigenwillig designte C4 Cactus einnehmen.

Nur drei Hallen belegt

Nissan hat den Juke noch ein wenig auffälliger gestaltet.
Der Nissan Juke bringt Farbe ins Spiel Nissan

Skoda kommt mit dem neuen Octavia Scout nach Leipzig sowie der Erdgas-Version G-Tec. Die tschechische VW-Tochter zeigt zudem die Designstudie Vision C, die bereits auf dem Autosalon in Genf für großes Interesse gesorgt hatte. Bei Hyundai gibt das Modell Genesis nun als Sportlimousine ihren Deutschland-Einstand, Nissan bri9ngt mit dem neuen Juke Farbe ins Spiel. Ebenso gespannt dürfen die Besucher, von denen rund zehn Prozent aus den benachbarten Ländern nach Leipzig kommen, auf das sportliche Konzeptfahrzeug Civic Type R von Honda.

Nachdem durch die Krise in den vergangenen Jahren einige Hersteller ihre Teilnahme in Leipzig abgesagt hatte, fehlen dieses Mal hauptsächlich Importeursmarken. Mazda und Toyota haben aus Marketinggründen abgesagt, bei Fiat fehlt die gesamte Gruppe mit Lancia, Alfa Romeo oder Jeep. Bei Renault sieht die Zentrale in Frankreich keine Notwendigkeit, in der sächsischen Metropole vertreten zu sein. Dabei war der französische Hersteller immerhin der erste schlagkräftige Importeur in den neuen Bundesländern gleich nach der Wende. Auch wenn dadurch lediglich drei Hallen besetzt sein werden, werden die knapp 300.000 erwarteten Besucher nicht traurig nach Hause gehen müssen. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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