VW-Haustarif folgt Flächentarif der IG Metall

Tarifeinkommen steigt in zwei Schritten

VW-Haustarif folgt Flächentarif der IG Metall
Die Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg © dpa

Volkswagen und IG Metall haben in der Nacht Einigung für den neuen Haustarif erzielt. Demnach erhalten die rund 120.000 Beschäftigten zum einen mehr Geld, zum anderen wurde die Altersteilzeit angepasst.

Die 120.000 Beschäftigten im VW-Haustarif erhalten spürbar mehr Geld. Die Tarifeinkommen steigen in einem ersten Schritt von September an um 2,8 Prozent und ab August nächsten Jahres um weitere 2 Prozent. Damit kopiert Volkswagen im Wesentlichen die jüngst erfolgte Einigung im Flächentarif der Metallbranche.

„Die Entgelterhöhung entspricht in ihrem Effekt dem Tarifergebnis der Metallindustrie. Darüber hinaus haben Volkswagen und die IG Metall differenzierte Regelungen zur Altersteilzeit vereinbart. Wir können damit erfahrene Kompetenzträger halten und Altersteilzeit verstärkt dort einsetzen, wo Aufgaben künftig entfallen", sagte Volkswagen-Personalvorstand Karlheinz Blessing.

200 Euro Einmalzahlung als Rentenzuschuss

Statt einer Einmalzahlung von 150 Euro fließen im VW-Haustarif in diesem Jahr 200 Euro als Zuschuss für die Rente, wie die IG Metall und die VW-Arbeitgeber am Freitag in Hannover mitteilten. Der neue Vertrag greift bis Ende Januar 2018 und ist mit 20 Monaten Laufzeit einen Monat kürzer als in der Fläche. Zudem verlängerten die Tarifparteien die Altersteilzeitregel bis zum Jahr 2022.

Davon profitieren die Jahrgänge 1967 und älter. „Damit berücksichtigt der Tarifabschluss die Interessen der Beschäftigten, ihre Lebensarbeitszeit flexibel zu gestalten, zugleich erhöht er unsere Flexibilität. Das ist eine wesentliche Voraussetzung zur Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit", so Blessing weiter.

VW-Tarif gilt für sechs Werke

Die Ergebnisse waren mit Spannung erwartet worden, vor allem weil der Konzern mit der Diesel-Affäre in seiner größten Krise steckt. Zu den Kosten des Abschlusses sagte IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine: «Von seinem Gesamtvolumen her entspricht der Abschluss dem der Fläche.» In schwierigen Zeiten bei VW sei das ein guter Kompromiss.

Der VW-Haustarif ist Deutschlands größter Firmentarif. Er gilt in den sechs westdeutschen VW-Werken Emden, Hannover, Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie bei der Finanztochter aus Braunschweig. Die 120.000 Mitarbeiter repräsentieren jede fünfte Stelle im Konzern. (AG/dpa)

Vorheriger ArtikelVolvo geht neue Wege im Kompaktsegment
Nächster ArtikelToyota auf dem Weg zu 10 Millionen Hybrid-Fahrzeugen
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden