Trotz des Dieselskandals ist der Volkswagen-Konzern im letzten Jahr zum größten Autohersteller weltweit aufgestiegen. Das im vergangenen Jahr angestoßene Zukunftsprogramm soll dem Mehrmarken-Konzern künftig wieder eine größere Gewinnspanne bescheren.
Zum Start des großangelegten Umbau- und Sparprogramms «Zukunftspakt» kämpft die Kernmarke von Volkswagen weiter mit ihrer Gewinnschwäche. Auch ohne Betrachtung der Folgen der Diesel-Affäre und anderer Sondereinflüsse ging das Ergebnis 2016 im laufenden Geschäft um 11,1 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz mit den Autos mit dem VW-Emblem rund um Golf, Passat und Tiguan schrumpfte leicht um 0,6 Prozent auf 105,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Wolfsburg berichtete.
Aufgrund der im vergangenen Jahr begonnenen Neuausrichtung sieht VW-Chef Matthias Müller den Mehrmarkenkonzern aber «wieder auf dem richtigen Weg. Wir haben 2016 die Weichen gestellt für die größte Transformation in der Geschichte dieses Unternehmens – und dabei operativ besser abgeschnitten als viele uns das zugetraut hätten.»
Volkswagen verdrängt Toyota
Trotz der Folgen des Dieselskandals konnte Volkswagen zum weltgrößten Autohersteller aufsteigen und verdrängte Toyota vom Thron. Doch während der Absatz anstieg, kämpft Volkswagen um die nötige Rendite.
Mit dem im Juni 2016 angestoßenen Zukunftsprogramm «Together – Strategie 2025» soll auch die Schwäche bei den Gewinnen überwunden werden. So sollen bis 2020 die jährlichen Kosten um rund 3,7 Milliarden Euro sinken, auch Jobkürzungen sind vorgesehen.
Moderate Absatzsteigerung erwartet
Kürzungen gibt es auch bei den Managergehältern. Die Vorstandsriege um Konzernchef Matthias Müller verdiente etwas weniger: Ihre Gesamtvergütung nahm von mehr als 63 Millionen Euro (2015) auf zuletzt rund 39,5 Millionen Euro ab.
Spitzenverdiener unter den neun obersten VW-Führungskräften war das inzwischen ausgeschiedene Vorstandsmitglied Christine Hohmann-Dennhardt mit einer Gesamtsumme von 10,05 Millionen Euro - bei ihr stammt ein Großteil aber aus einer Abfindung nach dem Verlassen des Unternehmens im Januar. Auf Platz zwei folgt Vorstandschef Matthias Müller, der etwa 7,25 Millionen Euro einstrich. Personalchef Karlheinz Blessing kam an dritter Stelle auf rund 3,33 Millionen Euro. Der Konzern hatte erst kürzlich sein System zur Bestimmung der Gehälter für Vorstände und Aufsichtsräte reformiert - nach langer Kritik an der Höhe der Bezüge.
Bereits in diesem Jahr soll sich das Sparprogramm auswirken. Der Konzern erwartet eine moderate Steigerung bei den Auslieferungen. Die Umsatzerlöse sollen dabei um bis zu vier Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Beim Operativen Ergebnis wird mit einer Rendite zwischen sechs und sieben Prozent gerechnet. (AG/dpa)