VW steigt mit «Quicar» ins Carsharing ein

Am Start mit 200 Fahrzeugen

VW steigt mit «Quicar» ins Carsharing ein
VW ist gerade in Hannover mit Quicar an den Start gegangen. © dpa

VW folgt Daimler und BMW ins Geschäft der Carsharing-Anbieter. Das Projekt «Quicar» ist ab Mitte November zunächst auf Hannover beschränkt.

Nach den Rivalen BMW und Daimler setzt nun auch Europas größter Autobauer VW auf das Carsharing. Am 16. November startet in Hannover die Kurzzeit-Vermietung von zunächst 200 Golf BlueMotion, kündigte Vertriebsvorstand Christian Klingler am Mittwoch in der niedersächsischen Landeshauptstadt an. Die Autos können an rund 50 Stationen abgeholt und abgegeben werden. Wenn das Projekt «Quicar» gut anlaufe, sei eine Erweiterung um zusätzliche Modelle und auf mehr als 100 Standorte in Hannover geplant, erklärte Klingler. Von Anfang an stünden außerdem 70 Autos für längere Mietzeiten bereit.

Im Unterschied zu den Carsharing-Angeboten Car2Go von Daimler oder DriveNow von BMW und Sixt sind die Autos bei "Quicar" nur an festen Stationen abzuholen beziehungsweise wieder zurückzugeben. Der Kunde hat hier nicht die Flexibilität, dass Auto irgendwo im Geschäftsbereich einfach in Empfang zu nehmen oder abzustellen.

Schrittmacher für Elektroautos

Die Kunden können die Wagen nach kostenpflichtiger Registrierung über das Internet, Smartphones oder ein Callcenter buchen. Klingler kann sich einen Ausbau des Angebots vorstellen: «Wir gehen davon aus, dass das in anderen Märkten und Städten eine Rolle spielen kann.» Der Leiter der VW-Finanzsparte, Frank Witter, sieht im Carsharing auch einen Schrittmacher für die spätere Nutzung teurer Elektroautos: «Die Frage ist: Wie machen wir Elektromobilität für viele erschwinglich?»

Wie VW mitteilte, liegt die Mindestmietdauer eines Golf BlueMotion bei "Quicar" bei 30 Minuten. Dafür muss der Kunde sechs Euro bezahlen. Jeder weitere Minute wird mit 20 Cent berechnet. Wird das Auto während der Mietdauer geparkt, reduziert sich der Preis auf zehn Cent die Minute. Im Preis enthalten sind Kraftstoffkosten und die Versicherung. Wer das Fahrzeug nach der Nutzung wieder betankt, erhält eine Zeitgutschrift. Getankt wird mit einer im Auto liegenden Tankkarte. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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