Mit dem VW Golf VII zu neuen Höhenflügen

Marketingchef Jürgen Stackmann

Mit dem VW Golf VII zu neuen Höhenflügen
Der VW Golf ging aus dem Test als Sieger hervor. © VW

Der VW Golf VII ist das „Brot-und-Butter-Auto“ für die Wolfsburger. Entsprechend wird Europas größter Autobauer seinen Bestseller mit enormen Werbeaufwand auf den Markt bringen.

Von Frank Mertens

Für Europas größten Autobauer VW ist der Golf das wichtigste Modell. Es ist das "Brot-und-Butter-Auto" für die Wolfsburger. Gerade auch von ihm hängt es ab, ob der VW-Konzern bis zum Jahr 2018 zum weltgrößten Autobauer aufsteigt. Das ist das erklärte Ziel von Konzernchef Martin Winterkorn. Das Umfeld sei angesichts der Absatzkrise in Europa zwar härter geworden, doch "VW ist fit für die kommenden Herausforderungen", sagte der VW-Boss am Dienstagabend bei der Fahrpräsentation des Golf VII auf Sardinien.

29 Millionen Verkäufe seit 1974

Der Ort der Präsentation war übrigens gut gewählt, denn vor drei Jahren wurde im Hotel Romazzino in Porto Cervo nicht nur der neue VW Polo präsentiert, sondern auch von VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech der Abgang des einstigen Porsche-Chefs Wendelin Wiedeking eingeleitet, der versucht hatte, VW zu übernehmen. Das Ergebnis ist bekannt. Doch zurück zum neuen Golf VII, von dessen sechs Vorgängern sich seit 1974 weltweit 29 Millionen Exemplare verkauften.

Er soll nicht mehr und nicht weniger als dem VW-Konzern in für die Autobranche schweren Zeiten wie diesen gute Absatzzahlen bescheren. "Welches Auto wenn nicht dieses, kann der Marke zu einem neuen Höhenflug verhelfen“, sagte VW-Marketingchef Jürgen Stackmann. Wie wichtig gerade der Golf für den Konzern ist, zeigt ein Blick auf die Verkaufszahlen des Golf VI in 2011. So entfielen im Vorjahr weltweit 12,4 Prozent alle VW-Verkäufe auf den Golf, in Deutschland waren es sogar 20,8 Prozent.

Kein Wunder, dass Marketingprofi Stackmann, der bislang bei der VW-Tochter Skoda diesen Bereich verantwortete, sagte, dass nur der neue Golf "Das Auto" genannt werde könne. Per August liegt der Absatz der Kernmarke VW mit 3,72 Millionen Fahrzeugen mit 11,5 Prozent im Plus.

Eine Ikone wie Coca Cola

Im Überschwang der Begeisterung über das erste von ihm in seiner neuen Position zu vermarktende Auto lässt Stackmann dann auch wissen, dass nur der Golf wie wenige andere Produkte zu einer Ikone geworden seien. Wie es sich für einen Marketingmenschen gehört, unterlegte Stackmann seine Worte dann auch mit einem Schaubild, auf dem neben dem Golf auch noch eine Glasflasche ohne Aufschrift steht. Doch das war auch nicht nötig. Die Form kennt jeder – es war eine Flasche des Brauseherstellers Coca Cola. Golf und Cola – zwei Ikonen.

Wer also ein Ikone vermarktet, der muss sich dann auch etwas Neues einfallen lassen. Und dazu gehört, dass der Golf am 10. November gleichzeitig in 32 Märkten weltweit eingeführt wird. So etwas habe es bei anderen Modellen von VW bisher nicht gegeben. Ab Januar des kommenden Jahres folgen dann die Rechtslenkermärkte. Bis dahin wird die geneigte Käuferschicht mit der größten Werbekampagne konfrontiert, um die Begehrlichkeiten auf den VW Golf zu wecken, der mit 16.975 Euro übrigens zum gleichen Einstiegspreis auf den Markt kommen wird wie sein Vorgänger.

Weitere VW Golf-Derivate folgen

Dabei wird er jedoch bereits in der Basisausstattung über eine Vielzahl von Mehrausstattungen verfügen wie beispielsweise ein Sperrdifferenzial, ein Start-Stopp-System, eine Parkbremse oder eine Reifenkontroll-System. Dass am Ende des Tages kaum jemand ein Auto zum Einstiegspreise erwerben wird, sei dahingestellt. Denn wenn man den neuen Golf so einigermaßen nett ausgestattet erwerben will, ist man locker bei 25.000 Euro. Ende nach oben (fast) offen. Kurz vor dem offiziellen Verkaufsstart, so ließ Stackmann wissen, lägen bereits 15.000 Vorbestellungen vor.

Der Produktauftrieb mit dem Golf setzt sich auch im kommenden Jahr fort, dann kommen der GTI, der GTD, der BlueMotion, die Erdgasvariante und natürlich auch der E-Golf. Dass VW die Sparvarianten wie den nur 3,2 Liter verbrauchenden BlueMotion und auch die Erdgasvariante erst im kommenden Jahr launcht, hatte dem Konzern harsche Kritik von der Umweltschutzorganisation Greenpeace eingebracht.

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