VW hat angesichts der Abgasmanipulation eine Gewinnwarnung herausgegeben und stellt 6,5 Milliarden Euro zurück. Zugleich räumte der Autobauer ein, dass die Steuerungssoftware auch in anderen Dieselfahrzeugen verbaut sei.
Die Affäre um Manipulationen bei Abgasmessungen in den USA zwingt Europas größten Autobauer Volkswagen zu einer Gewinnwarnung. Um die Folgen der Manipulation für die Kunden abzufedern und weitere Maßnahmen zu bezahlen, werden rund 6,5 Milliarden Euro ergebniswirksam zurückgestellt, wie der Konzern am Dienstag in Wolfsburg mitteilte.
Elf Millionen Autos betroffen
Ein VW-Sprecher erklärte, dass es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme handle. Interne Prüfungen hätten ergeben, dass es die betreffende Steuerungssoftware auch in anderen Diesel-Autos des Konzerns gebe. Betroffen sind weltweit demnach elf Millionen Autos mit Motoren des Typs EA 189. Ausschließlich bei diesem Motortyp sei eine auffällige Abweichung zwischen Prüfstandswerten und realem Fahrbetriebe festgestellt worden, heißt es in der Mitteilung der Wolfsburger.
Der Konzern stehe in Kontakt mit den zuständigen Behörden und dem Deutschen Kraftfahrtbundesamt, um diese Abweichungen mit technischen Maßnahmen zu beseitigen. Neben einem Imageverlust drohen Volkswagen Strafzahlungen von bis zu 18 Milliarden Dollar, Rückrufkosten, strafrechtliche Folgen sowie mögliche Regressansprüche von enttäuschten Kunden und Aktionären. Die US-Umweltbehörde wirft VW Manipulation von Schadstoffmessungen bei Dieselautos vor. Die Wolfsburger haben Fehlverhalten eingeräumt und versprochen, mit der Behörde zu kooperieren. (AG/dpa)