«Es besteht die Gefahr, dass sich VW zu Tode siegt»

CAR-Studie zu Gewinnen bei Neuwagen

«Es besteht die Gefahr, dass sich VW zu Tode siegt»
Der VW-Konzern hat seine Hauptversammlung verschoben. © dpa

Was verdienen Autohersteller an einem Auto? Nach einer Studie des Center Automotive Research (CAR) sind es bei Porsche beispielsweise 16.639 Euro.

Nach einer Studie Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen verdient Ferrari am meisten an seinen Fahrzeugen. Danach liegt die EBIT-Marge, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern, bei den Italienern pro Fahrzeug bei 23.967 Euro. Dahinter folgt mit deutlichem Abstand die VW-Tochter Porsche (16.639 Euro) vor BMW (3390 Euro), Audi (3188 Euro) und Mercedes/Smart (2558 Euro).

Auch wenn der Stuttgarter Autobauer derzeit noch hinter der Konkurrenz liegt, prognostiziert der Autor der Studie, Ferdinand Dudenhöffer, dass das von Daimler-Chef Dieter Zetsche eingeleitete Sparprogramm und das deutliche steigende Verkaufsvolumen Mercedes im Laufe des Jahres auf das Niveau der Konkurrenz von Audi und BMW bringe werde.

Toyota verdient am besten im Volumensegment

Mit Blick auf die Volumenmarken kommt die CAR-Studie zu dem Ergebnis, dass Toyota (zusammen mit Lexus) mit einem Gewinn von 1558 Euro pro Fahrzeug am erfolgreichsten ist. Hinter den Japanern folgt Chrysler (1281 Euro), Hyundai (962 Euro), Ford (820 Euro) und Kia (802 Euro). Pro verkauftem Neuwagen habe Toyota durchschnittlich 17.777 Euro an Umsatz erzielt.

Europas größter Autobauer Volkswagen kommt trotz eines neuen Verkaufsrekordes im Vorjahr laut Dudenhöffer nur auf eine EBIT-Marge von 2,9 Prozent, was einen Gewinn von 616 Euro pro Fahrzeug entspricht. "Die Marke VW eilt zwar von Verkaufsrekord zu Verkaufsrekord, aber im Vergleich zu Toyota besteht die Gefahr, dass sich VW zu Tode siegt", stellte Dudenhöffer fest. "Dünne Margen im Massengeschäft bei steigenden Verkaufszahlen bergen ein großes Risiko. Die geplanten Kosteneinsparungen durch gemeinsame Fahrzeugarchitekturen unter teils neuen Namen und großen Gleichteilenutzungen im Konzernverbund sind bei der Marke VW wenig sichtbar", so der Wissenschaftler, der darauf verweist, dass noch in 2012 der EBIT-Gewinn bei VW bei 751 Euro gelegen hätte, in 2011 sogar bei 853 Euro.

Mit Blick auf das Europageschäft von GM konnte der US-Konzern mit seinen Marken Opel/Vauxhall den Verlust pro Fahrzeug von 1341 Euro im Jahr 2012 auf 607 Euro im Vorjahr reduzieren. Den höchsten Verlust pro Fahrzeug erzielte laut der Studie Ford Europe pro verkauftem Neuwagen mit 891 Euro. (AG/FM)

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