Fiat-Chef wirft VW «Blutbad» vor

Scharfe Kritik

Fiat-Chef wirft VW «Blutbad» vor
Fiat-Chef Sergio Marcchione. © dpa

Sergio Marchionne hat den Volkswagen-Konzern scharf attackiert. Mit aggressiven Rabatten nutze VW die Krise zur Erlangung von Marktanteilen, so der Fiat-Chef.

Fiat-Chef Sergio Marchionne wirft dem deutschen Volkswagen-Konzern eine rücksichtslose und zerstörerische Preispolitik vor. «Bei der Preisgestaltung gibt es ein Blutbad. Das ist ein Blutbad bei den Margen», zitiert ihn die «New York Times». Indem die Wolfsburger aggressive Rabatte gewährten, nutzten sie die Krise, um Marktanteile zu gewinnen.

Absatzprobleme als Hintergrund für Kritik an VW

Als Hintergrund der Äußerungen von Fiat-Chef Marchionne gelten die Absatzprobleme des italienischen Autobauers. Der Fahrzeugmarkt in der EU ist seit Monaten auf Talfahrt, vor allem in den Euro-Krisenländern Spanien und Italien, aber auch in Frankreich.

Dies trifft vor allem die Hersteller hart, die von Europa abhängig sind - neben der europäischen Nummer zwei, PSA Peugeot Citroën, sind dies auch Opel und Fiat. Sie kämpfen mit Überkapazitäten. Die Äußerungen von Marchionne stammen nach Angaben der «New York Times» aus einem Interview am Dienstag.

VW-Vertriebsvorstand Christian Klinger zeigte für den Angriff des Fiat-Vorsitzenden wenig Verständnis: «Wir haben nicht das Gefühl, bei den Preisen besonders aggressiv zu sein», sagte der Manager. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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