VW hat auch in Deutschland Probleme mit DSG

Nach Rückruf in China

Erst musste VW in China wegen Problemen mit dem Direktschaltgetriebe einen großen Rückruf starten, nun gibt wohl auch in Deutschland Probleme. Ein Unternehmenssprecher stellte eine Kulanz in Aussicht.

Nach einem großen Fahrzeug-Rückruf in China geht der VW-Konzern auch in Deutschland Hinweisen auf Probleme mit dem Direktschaltgetriebe (DSG) vom Typ DQ200 nach. Bei einer Umfrage des Autofahrer-Forums Motor-Talk.de klagten dem Betreiber der Seite zufolge mehrere hundert Nutzer über Probleme mit dem 7-Gang-DSG von Volkswagen. «Solche Hinweise nehmen wir sehr ernst», sagte Peter Thul, Sprecher des VW-Konzerns.

Die geringe Fallzahl gebe zwar keinen Anlass zu einem Rückruf wie in China, von dem 384.000 Autos mehrerer VW-Marken betroffen sind. «Aber wir wollen den Kunden helfen», so Thul: Wer Probleme habe, dem werde für die Reparatur Kulanz gewährt.

Eingehende Prüfung nötig

Das Angebot gilt für Autos von VW, Audi, Seat und Skoda mit serienmäßigen Motoren und allen Varianten des betroffenen Getriebes. Jeder Fall müsse einzeln von einer Vertragswerkstatt geprüft werden, erklärte Thul. Voraussetzung für eine Kulanzleistung sei der Nachweis einer lückenlosen Fahrzeugwartung nach Herstellervorgaben, der Leistungsumfang hänge vom Kilometerstand ab. Womöglich hätten Kunden auch noch Garantie auf das Getriebe ihres Fahrzeugs, zwei Jahre seien die Regel.

Einen direkten Zusammenhang mit den Getriebeproblemen, die zu dem Rückruf in China führten, sieht Thul nicht: «Sie sind anderer Natur und auf die dort herrschenden klimatischen Bedingungen, den dichten Verkehr in den Megacitys und auf die marktspezifische Software zurückzuführen.» In einzelnen Fällen hätten bei Fahrzeugen in China eine elektrische Fehlfunktion in der Kontrolleinheit oder ein Mangel an Öldruck in der Getriebemechatronik zu einer zu einer Kraftfluss-Unterbrechung geführt. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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