VW-Chef entschuldigt sich per Video-Botschaft

Nach Manipulationen

VW-Chef entschuldigt sich per Video-Botschaft
Gegen Ex-VW-Chef Winterkorn läuft kein Ermittlungsverfahren. © dpa

VW-Chef Martin Winterkorn hat für die Aufklärung des Manipulations-Skandals Transparenz zugesagt und sich entschuldigt. Die Video-Botschaft im Wortlaut.

Der wegen des Abgas-Skandals in den USA massiv unter Druck geratene VW-Chef Martin Winterkorn will seinen Posten an der Konzernspitze nicht aufgeben. Es wäre falsch, «wenn wegen der schlimmen Fehler einiger weniger die harte und ehrliche Arbeit von 600.000 Menschen unter Generalverdacht gerät», sagte Winterkorn am Dienstag in einem von Volkswagen veröffentlichten Video-Statement.

«Das hat unsere Mannschaft nicht verdient. Auch deshalb bitten wir, bitte ich, um Ihr Vertrauen auf unserem weiteren Weg», sagte er an die Adresse von Kunden, Behörden und Öffentlichkeit. «Wir klären das auf», betonte der 68-Jährige und versprach dabei Transparenz.

Die Video-Botschaft im Wortlaut

"Meine Damen und Herren, die Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren unseres Konzerns widersprechen allem, für was Volkswagen steht. Auch ich habe zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Antworten auf alle Fragen. Aber wir sind dabei, die Hintergründe schonungslos aufzuklären. Dazu kommt in diesen Stunden alles auf den Tisch. So schnell, gründlich und transparent wie möglich. Und dazu arbeiten wir weiter eng mit den zuständigen staatlichen Stellen und Behörden zusammen."

"Die schnelle und umfassende Aufklärung hat höchste Priorität. Das sind wir unseren Kunden, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit schuldig. Und um es klar zu sagen: Manipulieren und Volkswagen, das darf nie wieder vorkommen."

"Meine Damen und Herren, viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt vertrauen unseren Marken, unseren Autos und unseren Technologien. Es tut mir unendlich leid, dass wir dieses Vertrauen enttäuscht haben. Ich entschuldige mich in aller Form bei unseren Kunden, bei den Behörden und der gesamten Öffentlichkeit für das Fehlverhalten."

"Bitte glauben Sie mir, wir werden alles tun, um entstandenen Schaden wieder gut zu machen. Und wir werden alles tun, um Ihr Vertrauen Schritt für Schritt wieder zurückzugewinnen."

"In unserem Konzern arbeiten mehr als 600 000 Menschen daran, die besten Autos für unsere Kunden zu bauen. An unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerichtet sage ich: Ich weiß, mit wie viel Einsatz und echter großer Aufrichtigkeit Sie Tag für tag Ihre Arbeit machen."

"Mir ist natürlich klar, dass jetzt vieles infrage gestellt wird. Ich verstehe das. Aber es wäre falsch, wenn wegen der schlimmen Fehler einiger weniger die harte und ehrliche Arbeit von 600 000 Menschen unter Generalverdacht gerät. Das hat unsere Mannschaft nicht verdient. Auch deshalb bitten wir, bitte ich, um Ihr Vertrauen auf unserem weiteren Weg. Wir klären das auf. Wir arbeiten intensiv an den nötigen technischen Lösungen. Und wir werden alles tun, um Schaden von unseren Kunden und Mitarbeitern abzuwenden." (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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