Die niedersächsische Staatskanzlei hat wegen einer zum VW-Abgas-Skandal gehörenden Handakte Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Die nach der Razzia bei VW sichergestellte Akte war auf einmal verschwunden.
Wegen einer verschwundenen Handakte zum VW-Abgas-Skandal hat die niedersächsische Staatskanzlei Strafanzeige gestellt. «Wir haben ein Ermittlungsverfahren zunächst gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf Diebstahl eingeleitet», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte bereits die «Bild»-Zeitung über die verschwundene Akte berichtet.
Diebstahl «als naheliegendste Variante»
Ob sie am Ende wirklich gestohlen oder nur verlegt wurde, war zunächst offen. In der Staatskanzlei wird der Diebstahl nach dpa-Informationen jedoch «als naheliegendste Variante» vermutet.
Die Akte soll nach Angaben von Regierungssprecherin Anke Pörksen am 9. Oktober «zuletzt bewusst gesehen» worden sein, vermisst gemeldet wurde sie dann am 12. Oktober vom zuständigen Sachbearbeiter. «In der Handakte befanden sich ausschließlich Ausdrucke und Duplikate von Unterlagen, die meisten davon sind im Netz verfügbar, aber auch hausinterne Vermerke zu rechtlichen Fragen, keine Aufsichtsratsunterlagen. Insofern ist der Verlust der Handakte zwar ärgerlich, aber nicht hoch problematisch», sagte Pörksen. Eine bereits durchgeführte Befragung der Mitarbeiter habe bislang keine konkreten Ergebnisse geliefert. (dpa)