KBA fordert neue VW-Software bis Ende des Monats

Rekord-Rückruf in Deutschland

KBA fordert neue VW-Software bis Ende des Monats
Ab Januar 2016 werden die TDI von VW umgerüstet. © dpa

Das Kraftfahrt-Bundesamt nimmt in der Affäre um den Abgas-Skandal bei VW Fahrt auf. Die Behörde aus Flensburg legte einen Zeitplan für die Nachbesserung durch die Wolfsburger fest.

Der VW-Konzern muss dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bis Ende Oktober eine erste nachgebesserte Software für die vom Abgas-Skandal betroffenen Dieselautos vorstellen. "Wir wollen, dass alle Fahrzeuge von der unzulässigen Abschaltvorrichtung befreit und in einen vorschriftsmäßigen Zustand versetzt werden - in jeder Hinsicht", sagte KBA-Sprecher Stephan Immen am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Millionen-Rückruf als logistische Herausforderung

Bis spätestens Ende dieses Monats soll der Autobauer die geplanten neuen Programme für die 2,0-Liter-TDI-Modelle vorstellen. Bis Ende November müssen dann Lösungen für die Diesel-Fahrzeuge mit 1,6 und 1,2 Litern Hubraum folgen. Betroffen sind vor allem Autos der Kernmarke mit dem VW-Logo, aber auch die VW-Schwestern Audi, Seat, Skoda und einige leichte VW-Nutzfahrzeuge zählen zum Kreis der Marken im Rückruf. Das KBA rechnet damit, dass sich die Nachbesserungen selbst weit in das Jahr 2016 ziehen werden.

Für die 1,6-Liter-Aggregate stehe die abschließende Lösung vermutlich erst im September 2016 zur Verfügung, sagte Immen. "Von daher kann es sich etwas hinziehen. Bei einem Rückruf in dieser Größenordnung - 2,4 Millionen Fahrzeuge - ist es auch eine logistische Herausforderung." Es mache deshalb wenig Sinn, mehr als zwei Millionen Anschreiben sofort an die Halter zu verschicken und alle Wagen in die Werkstätten zu bestellen.

Zum Vergleich: Nach Angaben von Immen gab es im kompletten Jahr 2013 nur 1,5 Millionen zurückgerufene Autos in Deutschland. Der Sprecher konnte keine Angaben darüber machen, wie die Nachbesserungen der drei unterschiedlichen VW-Motoren konkret aussehen müssen. Klar sei aber, dass die Erfüllungsquote bei 100 Prozent liegen muss. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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