Während die Umrüstungspläne von Volkswagen in den USA noch geprüft werden, hat das Kraftfahrt-Bundesamt die Lösungen für Autos in Deutschland genehmigt. Dabei scheint die Umrüstung der manipulierten Software einfacher als zunächst angenommen.
Die technische Umrüstung der Dieselmotoren mit Manipulations-Software wird für VW doch etwas einfacher als zunächst befürchtet. Für die beiden größeren Antriebe hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) inzwischen die Vorschläge aus Wolfsburg genehmigt. Die Lösungen gelten nicht für die Fahrzeuge in Nordamerika. Dort werden die Vorschläge von Europas größtem Autobauer geprüft. Eine Übersicht der Pläne für in der EU verkaufte Wagen.
EA 189/2,0 Liter:
Für die rund 5,2 Millionen betroffenen Einheiten ist nur Software-Update nötig. Die geschätzte Arbeitszeit pro Motor wird etwa 30 Minuten betragen.
EA 189/1,6 Liter
Von der kleineren Ausgabe mit 1,6 Litern werden rund drei Millionen Fahrzeuge in die Werkstatt beordert. Hier sind ein Software-Update und Hardware-Eingriffe nötig. Der Eingriff in die Hardware ist aber weniger umfangreich als zuvor angenommen, da der Einbau eines Strömungstransformators (Gitternetz) vor dem Luftmassenmesser ausreicht. Dadurch wird die Messgenauigkeit des Luftmassenmessers entscheidend verbessert, wie VW mitteilte. Das jeweilige Fahrzeug wird deshalb weniger als eine Stunde in der Werkstatt verbringen.
EA 189/1,2 Liter
Für die rund 300.000 betroffenen Einheiten gibt es noch keine Lösung. Die Vorschläge sollen aber noch im Laufe dieser Woche dem KBA vorgestellt werden. Es kann sein, dass wie beim 2,0 Liter-Aggregat ein Software-Update ausreicht.
VW erarbeitet Servicekonzepte
Volkswagen erarbeitet nach dem Abnicken durch das KBA notwendige Servicekonzepte für die betroffenen Märkte der EU. Das Unternehmen rechnet damit, dass sich die Maßnahmen über das gesamte Jahr 2016 erstrecken werden. Kunden, die während der Werkstattzeit ein Auto benötigen, soll eine "angemessene Ersatzmobilität kostenfrei angeboten" werden, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
VW geht davon aus, dass auch Audi, Seat, Skoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge sich bei der Beseitigung der Schummel-Software die Maßnahmen der Konzernmutter ebenso umsetzen. (AG/dpa)