Der Volkswagen-Konzern in den USA steht vor einer weiteren Millionenstrafe in dreistelliger Höhe. Trotz des Ende Juni erzielten Vergleichs legt nun bereits der vierte US-Bundesstaat nach.
VW kommt die Affäre um manipulierte Emissionswerte noch teurer zu stehen. Der US-Bundesstaat Washington verhängte eine Strafe in Höhe von 176 Millionen Dollar (derzeit etwa 159 Mio Euro) gegen den deutschen Autobauer, wie das Umweltamt Washington Department of Ecology am Donnerstag mitteilte.
"Volkswagen hat die Luftreinhaltegesetze unseres Staates verletzt und die Gesundheit der Menschen gefährdet", erklärte Maia Bellon, die Leiterin der Behörde. Durch die Strafe werde der Konzern für umweltrechtliche Verstöße zur Rechenschaft gezogen.
VW enttäuscht über weitere Klagen
VW habe bei Abgastests mit einer Betrugs-Software getrickst, der tatsächliche Schadstoffausstoß der etwa 21.000 in Washington registrierten Dieselwagen sei bis zu 40-fach höher als vorgegeben. Die Strafe kann innerhalb einer Frist von 30 Tagen angefochten werden.
VW zeigt sich derweil enttäuscht über die Welle weiterer Klagen von US-Bundesstaaten gegen den Konzern. Die Wolfsburger stehen nach monatelangem Ringen kurz vor der Genehmigung eines Milliardenvergleichs im Abgas-Skandal in den USA - doch nun klagen einzelne Staaten mit anders gelagerten Vorwürfen weiter. «Es ist bedauerlich, dass ein paar Staaten entschieden haben, jetzt Umweltschutzklagen zu erheben, ungeachtet ihrer früheren Unterstützung des laufenden gemeinschaftlichen Verfahrens der Staaten», sagte ein VW-Konzernsprecher am Freitag in Wolfsburg.
Der Konzern hatte sich erst Ende Juni mit Hunderten US-Klägern sowie den Generalstaatsanwälten von 44 Bundesstaaten, darunter auch Washington, auf einen Vergleich von insgesamt bis zu 15,3 Milliarden Dollar geeinigt. Danach haben allerdings bereits die Staaten New York, Maryland und Massachusetts neue Klagen gegen VW eingereicht. (dpa)