Chinesischer Markt verdirbt VW den Jahresauftakt

Audi startet schwach

Chinesischer Markt verdirbt VW den Jahresauftakt
In China musste die Volkswagen-Kernmarke ein starkes Minus hinnehmen © dpa

In China wurden die Steuervergünstigungen für kleinere Fahrzeuge gekürzt. Sowohl die Kernmarke als auch der Gesamtkonzern mussten hohe Verkaufsverluste hinnehmen.

Der erste Monat des neuen Jahres hat die Abhängigkeit des Volkswagen-Konzerns vom chinesischen Markt stark verdeutlicht. Aufgrund einer deutlichen Reduzierung von Steuervergünstigungen für Fahrzeuge kleinerer Hubraumklassen, sind die Verkäufe von VW-Pkw im Reich der Mitte um 11,8 Prozent auf 270.800 verkauften Einheiten zurückgegangen – 26.100 Einheiten weniger als im Januar 2016.

Auch in der Gesamtstatistik zum Jahresauftakt fehlen den Wolfsburgern fast genau diese Einheiten. Mit 25.500 weniger verkauften Fahrzeugen schloss die Kernmarke den Januar bei 495.900 Verkäufen im Vergleich zu 521.400 Fahrzeugen im Vorjahresmonat ab – ein Minus von 4,9 Prozent.

Auch Gesamtkonzern lässt in China Federn

Auch der Gesamtkonzern war von den Sondereffekten betroffen, sogar noch viel stärker. Nach 400.100 verkauften Einheiten im Januar 2016 gab der Konzern ein Jahr später nur noch 344.000 Einheiten in Kundenhand, was einem Rückgang von glatten 14 Prozent entspricht.

Auch die weltweiten Verkäufe wurden durch die China-Lücke beeinträchtigt. So fanden sich im ersten Monat des Jahres 813.700 neue Abnehmer. Im Vorjahresmonat waren es noch 847.800 oder glatte vier Prozent mehr.

Weiter Aufwärtstrend in den USA

Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand von Volkswagen-Pkw, zeigte sich trotz des Rückgangs mit dem Jahresauftakt zufrieden. „Die Marke Volkswagen ist erfolgreich ins Jahr 2017 gestartet. Die weltweiten Auslieferungen liegen zwar leicht unter dem Vorjahreswert, dies ist aber ausschließlich auf Sondereffekte im Hauptmarkt China zurück zu führen. In fast allen anderen Regionen haben wir erfreuliche Zuwächse gegenüber dem Vorjahreswert erzielt."

Besonders gefreut hat man sich in Wolfsburg über den weiter aufwärts führenden Trend in den USA. Dort verkaufte VW mit 23.500 Einheiten 3400 Fahrzeuge mehr als im Vorjahresmonat, was einen Zuwachs von 17,1 Prozent bedeutet.

Auch in den europäischen Regionen legte die Kernmarke zu, musste aber gerade auf dem Heimatmarkt ein Minus von 5,1 Prozent bei 38.600 Verkäufen hinnehmen.

Audi mit schwachem Jahresauftakt

Wie die Kernmarke legte auch der Gesamtkonzern im Rest der Welt bis auf Brasilien zum Teil deutlich zu. Auch in Deutschland konnte mit 91.100 Verkäufen ein kleines Plus erzielt werden.

Dabei musste der Mehrmarken-Konzern ein schwaches Ergebnis von Audi hinnehmen. Die Premium-Tochter aus Ingolstadt verzeichnete bei 124.000 weltweiten Verkäufen ein Minus über 13,5 Prozent. Zweistellig wuchsen dagegen Seat und die Nutzfahrzeugsparte. Seat verkaufte 32.300 Einheiten bei einem Wachstum von 16,5 Prozent. Die in Hannover ansässigen Nutzfahrzeuge fanden 35.000 neue Abnehmer bei einem Plus von 12,1 Prozent. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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