VW will China elektrisieren

E-Golf und E-Up werden eingeführt

VW will China elektrisieren
VW musste auch in China Einbußen hinnehmen © VW

VW wird in diesem Jahr in China zwei Elektroautos auf den Markt bringen: den e-Up und den e-Golf. VW-Chef Winterkorn sprach am Vorabend der Automessen in Peking von der größten Initiative für E-Mobilität in der chinesischen Automobilgeschichte.

Auf dem Weg an die Weltspitze erwartet Volkswagen in diesem Jahr ein «zweistelliges» Wachstum auf seinem wichtigsten Markt in China. Vor der Eröffnung der Automesse in Peking sagte Vorstandschef Martin Winterkorn am Samstag, der Konzern werde in diesem Jahr mehr als 3,5 Millionen Autos auf dem weltgrößten Automarkt verkaufen. Mit der Markteinführung einer Reihe von Elektroautos und Plugin-Hybriden startet Europas größter Autobauer auch die bislang «größte Initiative für Elektromobilität in Chinas automobiler Geschichte», wie Winterkorn sagte.

Mit dem starken Absatz in China werde die Volkswagengruppe 2014 weltweit erstmals mehr als zehn Millionen Autos ausliefern können, sagte Winterkorn. Damit kommt der Konzern seinem Ziel, Toyota und General Motors als weltgrößte Autobauer abzulösen, schneller als geplant näher. In China eröffnet die Volkswagengruppe derzeit im Schnitt jeden Tag einen neuen Händlerbetrieb, berichtete China-Chef Jochem Heizmann. Die Zahl soll 2014 um 350 auf 2750 ansteigen. Bis 2018 will Volkswagen seine Händlerzahl sogar auf 3600 ausweiten.

18,2 Milliarden Euro Investitionen bis 2018

Um mit dem rasanten Wachstum Schritt zu halten, verfolgt der Konzern gemeinsam mit seinen chinesischen Partnern sein bislang größtes Investitionsprogramm mit einem Umfang von 18,2 Milliarden Euro bis 2018. In diesem Jahr rechnet China-Vorstand Heizmann mit einem Zuwachs des chinesischen Gesamtmarktes um zehn Prozent. «Wir sind durchaus optimistisch.» Im ersten Quartal hatte die Gruppe den Absatz in China schon um 14,5 Prozent auf 881 000 Autos steigern können, während der Gesamtmarkt um 13,4 Prozent zulegte.

Den Auftakt der Elektro-Offensive machen in diesem Jahr der Kleinwagen up! und der e-Golf. Während der Porsche Panamera S E-Hybrid schon im Markt ist, folgen nächstes Jahr die Plugin-Hybride Audi A3 e-tron sowie der Golf GTE. Ab 2016 werden ferner der Audi A6 und eine neue Mittelklasse-Limousine als Plugin-Hybride auf den Markt kommen. «Dank unserer modularen Baukästen, die wir auch in unseren chinesischen Fabriken implementieren, können wir nahezu jedes Fahrzeug unserer Modellpalette elektrifizieren», sagte Winterkorn.

Enormes Wachstum

Auf der Pekinger Automesse, die am Sonntag beginnt und bis zum 29. April dauert, umwerben mehr als 2000 Aussteller aus 14 Ländern den Wachstumsmarkt. China lag in der Autowelt im Jahr 2000 noch auf der Höhe der Niederlande und hat sich seither mit «unglaublichen» 29 Prozent Wachstum im Jahr zum größten Markt aufgeschwungen, wie Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen berichtete. «Niemand hätte diesen langen Wachstumsprozess in so hohem Tempo damals für möglich gehalten.»

Damit hat China heute auch die meisten Automilliardäre. Auf der Liste der 45 Milliardäre der Autobranche aus 13 Ländern gibt es allein elf Chinesen, wie das Hurun-Magazin in Shanghai berichtete. Deutschland und die USA kommen zusammen nur auf acht Auto-Milliardäre. Allerdings stehen die drei BMW-Erben gefolgt vom indischen Tata-Chef Pallonji Mistry an der Spitze der globalen Liste.

Der Chinese Wei Jianjun, Chef der größten privaten chinesischen Autogruppe Great Wall Motors, hält den Spitzenplatz der chinesischen Automilliardäre und weltweit den Rang Fünf. Auf Platz Zwei der chinesischen Liste stehen Lu Guanqiu und seine Familie, die mit der Wanxiang Gruppe als Zulieferer ihr Vermögen gemacht haben. Wang Chuanfu von BYD (Build Your Dreams) sowie Li Shufu von Geely zählen auch zu den reichsten Autobossen in China. (dpa)

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