«Love, Peace and Happiness»

Der VW Bulli hat Geburtstag

Vor 60 Jahren sind im VW-Werk in Wolfsburg die ersten Transporter vom Band gerollt. Damit wurde ein weltweiter Erfolg eingeläutet und der Bulli wurde zum Symbol der Hippie-Generation.

Die ersten zehn Volkswagen Transporter sind vor sechzig Jahren in Wolfsburg vom Band gerollt. Damit wurde ein weltweiter Erfolg eingeläutet. Im Jahr 1956, nach circa 160 000 gebauten Einheiten, übernahm dann das neugebaute Werk in Hannover die Produktion. Bis ins Jahr 1967 wurden in Deutschland insgesamt mehr als 1,83 Millionen VW Bullis der ersten Generation gebaut. Die zweite Generation T2 wurde bis 1979, der T3 bis 1990 und der T4 bis 2003 produziert. Aktuell besteht die mittlerweile fünfte Generation.

Start mit 25 PS

Die Motortechnik des Transporters wurde aus dem Volkswagen-Pkw übernommen. Mit einer Leistung von 18 kW/25 PS musste der luftgekühlte Vierzylinderboxermotor bis zu 750 Kilogramm Zuladung transportieren. Der 4,6 Kubikmeter große Laderaum war anfangs nur über zwei Klapptüren auf der rechten Seite erreichbar, ab Juni 1951 optional auch über ein zusätzliches Paar von links. Im Jahr 1955 ermöglichte eine weitere Klappe mit Fenster über dem Motorraum Zugriff zum Laderaum. Außerdem erhielt der Transporter serienmäßig ein durchgehendes Armaturenblech. Ein Tachometer mit vier Kontrolllampen gab Auskunft über Geschwindigkeit, Blinker, Fernlicht, Öldruck und Batterieladung. Platz war ebenfalls unter anderem für ein optionales Radio, einen Aschenbecher, einen Haltegriff und eine Uhr.

Die aktuelle T5-Baureihe VW

Anfang der Sechzigerjahre erfolgten weitere Neuerungen: Der Fahrer verfügte über einen Einzelsitz, der zudem verstellbar war. Der Boxer-Motor erstarkte ab dem Jahr 1963 auf 31 kW/42 PS. Mit dem 1,5-Liter großen Motor ließ sich unbeladen erstmals die Transporter-Schallmauer von 100 km/h durchbrechen. Im Juli 1967 war nach mehr als 17 Jahren Bauzeit für die erste Generation des Transporters hierzulande Schluss. In Brasilien wurde er bis zum Jahr 2000 weitergebaut. Insgesamt wurden dort, in Mexiko und in Deutschland 2,9 Millionen Einheiten der ersten Bulli-Generation produziert.

Symbol der Hippi-Kultur

Der VW Bulli stellt das Symbol der Hippie-Kultur dar und war vor allem in den späten Sechzigerjahren und frühen Siebzigerjahren das wichtigste Fortbewegungsmittel der freiheitsliebenden Flower-Power-Szene. Mit bunt bemalten T1 oder T2 reisten die Hippies zum Beispiel an die Westküste der USA, nach Ibiza, nach Indien oder auf griechische Inseln. Im Gegensatz zur bürgerlichen Wohlstandsgesellschaft besannen sie sich besonders auf immaterielle Werte wie Liebe, Frieden und Glück. Auf den weiten Reisen bot der Bulli viel Platz und der Innenraum konnte auch gut als Schlafgelegenheit genutzt werden.

Wie die Hippie-Kultur steht der Bulli auch heutzutage noch für "Love, Peace and Happiness". Viele T1- und T2-Modelle sind nach wie vor mit den Symbolen dieser Zeit wie Blumen und Peace-Zeichen bemalt. Und an seiner Beliebtheit hat der VW Bulli bis heute nichts verloren, wie nun das Ergebnis einer AutoScout24-Umfrage zeigt. Dabei wurden 3 410 Nutzer nach ihrem VW-Bus-Favoriten gefragt: Das Herz jedes fünften Teilnehmers schlägt noch immer für den guten alten Bulli der ersten Generation. Auf der Wunschliste für eine Neuauflage eines Kultautos landet der VW Bulli T1-Samba ganz oben. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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