Pinkfarbener Hippi-Bulli als Museumsstück

Haus der Geschichte

Pinkfarbener Hippi-Bulli als Museumsstück
Der VW Bulli gehört zu den Blickfängen im Haus der Geschichte. © dpa

Ein VW Bulli gehört im Haus der Geschichte in Bonn zu den Blickfängen. Der Hippi-Bulli gehört zu einem der 3000 Exponate der Dauerausstellung.

Ein pinkfarbenes, mit Sonnen, bunten Blumen und Plastik-Hanfblättern verziertes Kult-Auto steht im Mittelpunkt im deutschen Haus der Geschichte in Bonn. Ein Auto, das in den 1970er Jahren auch für die Jugendkultur und die Flower-Power-Zeit stand: Der VW Bulli. Die «Hippie-Karosse» ist eines der rund 3000 neuen Exponate der Dauerausstellung «Unsere Geschichte. Deutschland seit 1945» im Museum in Bonn - und Blickfang beim Umbau des Hauses.

Vorbei an den Besuchern rollen drei Museumsmitarbeiter das Auto in der Ebene Vier auf den vorgesehenen Platz. Umgeben von einer großen Flagge mit dem Konterfei des Anführers der Kubanischen Revolution 1957/58, Che Guevara, und anderen Exponaten soll der muffig riechende Bulli den Themenbereich Jugendkultur und Musik in den 1970er Jahre ergänzen.

Erinnerungen an Flower-Power-Zeiten

Mitarbeiter Gerold Boch erinnert sich an seinen VW Bulli. «1976 sind wir mit vier Erwachsenen und vier Kindern nach Spanien gefahren», erzählt der 61-Jährige. Aber das Gefühl von Freiheit kam bei dem damals 26-Jährigen nicht auf. Mit maximal 120 Stundenkilometern seien sie Richtung Süden gefahren. «Das war abenteuerlich, weil wir immer Ölprobleme am Auto hatten. Das war mehr Arbeit als Freiheit», sagt Boch lachend.

Das Museum hatte lange Zeit keinen passenden Original-Bulli für die Dauerausstellung gefunden. «Wir haben bestimmt zehn Jahre gesucht», sagt der Präsident der Stiftung Haus der Geschichte, Hans Walter Hütter, am Mittwoch. In den Niederlanden ist Hütter bei einem Sammler fündig geworden. Der hatte das 1966 gebaute und Anfang der 70er Jahre nach Kalifornien exportierte Auto vor drei Jahren nach Europa zurückgeholt. Hütter hat einen fünfstelligen Betrag hingeblättert, um das Sammlerstück nach Bonn zu holen.

Darüber hinaus stehen im Fokus des Museums-Umbaus besonders die 1950er und 1960er Jahre sowie die Zeit seit dem Fall der Mauer. Neue Exponate zum 17. Juni 1953 und zum Bau der Mauer 1961 sollen den Kalten Krieg in Deutschland stärker hervorheben. Die Exponate stammen aus der Politik-, Wirtschafts-, Kultur- und Alltagsgeschichte vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. «Wir wollten die jüngsten Forschungsergebnisse einbringen», sagt Hütter. Eine siebenstellige Summe aus dem Museums-Etat wurde dafür investiert.

Auch wenn derzeit die Handwerker täglich fast 16 Stunden arbeiten müssen, damit alles rechtzeitig fertig wird, ist Hütter optimistisch. «Am 23. Mai ist Eröffnung mit dem Bundespräsidenten.» 7500 Exponate insgesamt sollen dann dauerhaft zu bewundern sein. (dpa)

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