Bosch zweifelt Erfolg der Erdgasinitiative von VW an

Trotz aller Vorteile

Bosch zweifelt Erfolg der Erdgasinitiative von VW an
Ein Erdgas-Octavia von Skoda an der Tankstelle. © AG/Mertens

Erdgas bietet als Kraftstoff eine Vielzahl von Vorteilen. Doch Erfolg für CNG blieb bisher aus. Nun will VW mit einer neuen Initiative Erdgas zum Durchbruch verhelfen. Dass das gelingt, sieht der Zulieferer Bosch skeptisch.

Der Bosch-Konzern sieht den von Volkswagen angekündigten massiven Ausbau der Erdgas-Fahrzeugflotte skeptisch. «Gute Argumente für CNG waren schon früher auf dem Tisch, aber der Durchbruch ist bisher ausgeblieben», sagte der Bosch-Geschäftsführer für den Kfz-Bereich, Markus Heyn, der «Automobilwoche». «Ob dies gerade jetzt gelingt, wo parallel elektrische Antriebe aufkommen, wage ich eher zu bezweifeln.» CNG steht für «Compressed Natural Gas», also komprimiertes Erdgas, es kann aber auch Biogas oder Wasserstoff beigemischt sein.

Inititative von VW

Der VW-Konzern will zusammen mit mehreren Partnern Erdgas als alternativen Kraftstoff in Deutschland voranbringen. Bis 2025 soll die Anzahl der gasbetriebenen Fahrzeuge hierzulande auf rund eine Million verzehnfacht werden, hatte Europas größter Autobauer Anfang Mai angekündigt. Die Zahl der CNG-Tankstellen soll von derzeit rund 900 auf 2000 steigen. Volkswagen, Gasnetzanbieter und Betreiber von CNG-Tankstellen unterschrieben dazu eine Absichtserklärung. Das Vorhaben gilt für Personenwagen und den Lastwagen-Verkehr, außerdem soll auch der öffentliche Nahverkehr erfasst werden.

Auch Bosch-Manager Heyn räumte ein, Erdgas sei weiterhin eine Alternative neben Benzin und Diesel. Doch eine massenhafte Verbreitung von Erdgas-Antrieben hält er für unwahrscheinlich. Die Verkaufszahlen gehen laut Kraftfahrtbundesamt seit Jahren zurück, hieß es im Bericht der «Automobilwoche» weiter. 2015 wurden demnach in Deutschland 5285 Autos mit Erdgasantrieb zugelassen, im vergangenen Jahr waren es nur noch 3240. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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