VW Bora: Geringes Prestige, dafür solide Technik

Gebrauchter Stufenheck-Golf

VW Bora: Geringes Prestige, dafür solide Technik
Geringer Image, solide Technik: Der VW Bora © VW

Wer nach einem soliden Gebrauchtwagen sucht und dabei nicht unbedingt das Image im Blick hat, sollte sich den VW Bora mal anschauen. Er ist zwar nicht frei von Mängeln, dennoch bietet er eine solide Technik.

Mit dem Jetta verbindet sich für Volkswagen eine lange, mit Blick auf die Absatzzahlen aber eher unerfreuliche Geschichte. Bei den Zulassungen konnte er dem Golf, der dem Stufenheckwagen traditionell die technische Basis stellte, nie das Wasser reichen. Ab 1991 wollte VW das zwölf Jahre zuvor eingeführte Modell mit der neuen Bezeichnung Vento besser verkaufen. Der Name Bora sollte es schließlich ab 1998 richten. Doch beide Male hielt sich der Erfolg in Grenzen. Kaufinteressenten, die das dürftige Prestige nicht stört, bekommen aber einen Gebrauchten mit recht solider Golf-Technik.

Bora im vorderen Mittelfeld

In der Pannenstatistik des ADAC belegt der Bora einen Platz «im vorderen Mittelfeld». Die Liste der Macken ist zwar vergleichsweise lang. Doch darunter findet sich manches, das als Lappalie durchgehen dürfte: undichte Waschanlagen, defekte Tankanzeigen oder auch kaputte Schlösser. Mehr ins Gewicht fallen die vom ADAC attestierten Motorschäden aufgrund defekter Spannrollen bei den TDI-Aggregaten, die 2002 gegen bessere ausgetauscht wurden. Bei den Baujahren 2001 bis 2003 kapitulierten mitunter die Kupplungen. Bei Autos bis 2001 sorgten defekte Wegfahrsperren, Probleme mit dem ABS-Steuergerät und fehlauslösende Gurtstraffer für Unmut.

Es war der Jetta der vierten Generation, dem VW mit dem Namen des Fallwindes Bora vor allem in Deutschland zu mehr Aufwind verhelfen wollte. In anderen Märkten wurde die Bezeichnung Jetta beibehalten. 1998 rollte die Limousine zu den Händlern; auch ein Kombi war im Angebot. Dieser unterschied sich ab der Motorhaube nur noch durch das Typenschild am Heck vom Golf Variant. 2005 überließ der Bora seinem Nachfolger Jetta V das Feld.

Üppiges Motorenangebot beim Bora

Anders als die Verkaufszahlen ist das Motorenangebot beim VW Bora üppig. Über die Jahre wurden elf verschiedene Benziner eingeführt, die zwischen 55 kW/75 PS und 150/204 PS leisten. Diesel gibt es mit einer Leistungsspanne zwischen 66 kW/90 PS und 110 kW/150 PS. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt kostet der leistungsstärkste Bora 2.8 V6 4Motion von 2003 rund 9300 Euro. Mit 10 000 Euro muss in den 1.8 5V Turbo Highline von 2004 mit 110 kW/150 PS etwas mehr investiert werden. Ein Bora 1.9 TDI Comfortline von 2001 mit 85 kW/115 PS wird in der Schwacke-Liste mit etwa 5650 Euro geführt. (dpa/tmn)

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