Volkswagen muss Hunderte nicht zugelassene Modelle am Hauptstadtflughafen BER parken. Insgesamt hat der Konzern 8000 Stellplätze angemietet.
Hunderte von Fahrzeugen wurden in den vergangenen Tagen auf Lastwagen nach Schönefeld gebracht, wie ein Flughafensprecher auf Anfrage sagte. In den nächsten Wochen sollen weitere Neuwagen folgen. VW hat rund 8000 Stellplätze in drei Parkhäusern und auf drei Freiflächen am Terminal gemietet.
Grund dafür sind fehlende Zulassungen für Neuwagen, wenn im September das ein neues Abgastestverfahren gilt. Deshalb gerät VW in Parkplatznot. Noch ist unklar, wie lange die Autos in Schönefeld bleiben sollen.
BER geht frühesten 2020 in Betrieb
Der neue Flughafen soll erst 2020 in Betrieb gehen – mit dann neun Jahren Verspätung. Das einstige Prestigeprojekt steckt seit Jahren in der Krise: Mehrere Eröffnungstermine scheiterten an Baumängeln, Planungsfehlern und Technikproblemen. Mit den bislang ungenutzten Parkplätzen verdient der Flughafen nach eigenen Angaben in diesem Jahr gut eine Million Euro.
Volkswagen wird durch den Prüfstandard WLTP («Worldwide Harmonised Light-Duty Vehicles Test Procedure») auf eine harte Probe gestellt. Denn mehr als 260 Getriebe-Motorkombinationen müssen nach dem ab 1. September verbindlichen Standard neu gemessen und zugelassen werden. Der Konzern kommt aber nicht mit den Messungen hinterher. Wie Volkswagen haben auch andere Hersteller Probleme, ihre Neuwagen wegen des neuen Abgastests rechtzeitig zuzulassen. Das hat für die Autobauer auch Auswirkkungen auf den Absatz. (AG/dpa)