Fragen an den Autopapst im Juli 2016

Fragen an den Autopapst im Juli 2016
Autopapst Andreas Kessler © Autogazette

Probleme mit dem Auto? Der Motor springt nicht an? Sie wissen nicht mehr weiter? Kein Problem! Autopapst Andreas Kessler hilft Ihnen weiter. Heute geht es um einen geplatzten Reifen.

Frage von Andreas:

Hallo, mir ist gestern ein Reifen geplatzt. Daher musste ich das Notrad aufziehen. Seitdem leuchtet die ESP-Kontrollleuchte dauerhaft. Kann es sein, dass dies mit den unterschiedlichen Radgrößen zusammenhängt? Kann ich erstmal weiterfahren? Vielen Dank für Ihre Antwort. Viele Grüße Andreas Bessel

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Andreas, das hängt in der Tat mit den unterschiedlichen Abrollumfängen der Räder zusammen. Die daraus resultierenden Drehlzahlunterschiede bringt das ESP durcheinander. Du kannst aber unbesorgt weiterfahren, bis ein repariertes Rad montiert ist. Bis dahin ist das ESP aber ohne Funktion! Es grüßt der Autopapst

Frage von Steffen Jaeger:

Ich habe ein VW Golf 4 Cabrio (1E), Baujahr 1999, 1.6 Benziner mit 74 kW/102 PS. Der Motor fängt nach kurzer Zeit an zu ruckeln und geht dann aus. Ein sofortiges Starten ist nicht möglich, erst nach einer Wartezeit von ca. fünf Minuten springt er wieder an. Geht dann nach kurzer Zeit wieder aus. Das Zündschloss wurde überprüft und die Benzinpumpe sowie das Relais dafür wurden gewechselt. Es hat sich an dem Verhalten aber nichts geändert. In welche Richtung sollte man bei der Fehlersuche gehen? Mit freundlichen Grüßen

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Ich tippe auf Zündspule! Ist schnell erneuert.... Ich hatte das letztens auch: Die neue (!) Zündspule hielt genau 1,8 km, dann blieb die Karre wieder liegen. China lässt grüßen..... (und der Autopapst auch!)

Frage von Aileen:

Hallo, habe mir vor kurzem ein Ford Fiesta Ambiente Baujahr 2002 gekauft. Im kalten Zustand lassen sich meine Gänge nur sehr schwer einlegen. Ist der Motor warm und das Auto eingefahren funktionieren sie ohne Problem. Im warmen Zustand gehen sie sanft und leicht rein. Nur im kalten nicht. Da ist es extrem schwer. Bitte helfen Sie mir, ich will nicht gleich für eine einfache Diagnose 100 Euro zahlen.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hey Aileen. Typische Ford-Macke..... Wenn das Getriebeöl älter wird, ist da offenbar ein Umschlag der Viskosität von dünnem Honig hin zu Melasse zu konstatieren. Lasse einen Getriebeölwechsel machen; vielleicht geht es dann besser! Es grüßt Der Autopapst

Frage von Klaus Staacken:

Sehr geehrter Herr Keßler, der Motor meines VW Passat B6 von 2008 fing vor kurzem an zu stottern. In der VW-Werkstatt hat man festgestellt, dass in der Einspritzanlage Späne sind. Diese kommen wohl von einer Hochdruckpumpe. Haben Sie einen Rat, wie ich an eine Kulanzregelung von VW komme. Da ich selbstständig bin, steht meine Existenz auf dem Spiel, da ich für das Auto noch einen Kredit bezahle. Für eine baldige Antwort wäre ich sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen Klaus Staacken

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Klaus, um es kurz zu machen: Von VW wirst Du keinerlei Kulanz bekommen! Das Auto ist (nach der branchenweit geltenden Meinung!) zu alt (immerhin 8 Jahre...!), Du warst wahrscheinlich nicht regelmäßig bei VW zur Inspektion (was die Grundvoraussetzung für jede Art von Kulanz ist!) und die "eigentliche" Ursache war (wieder die dann wahrscheinliche Aussage von VW...) schlechter Treibstoff. Man könnte auch sagen: Die lästige Kulanzfrage wird abgewimmelt. Auf der anderen Seite sagt der Name "Kulanz" ja schon aus, um was es sich in positiv beschiedenen Fällen handelt: Um Grenzfälle, die entweder wirklich technisch bedingt sind, eigentlich noch in der Garantiezeit aufgetreten sind oder den guten Kunden (der pro Jahr 4 Neuwagen bestellt....) bei Stange halten sollen. Alles das scheint bei Deinem Auto nicht der Fall zu sein.... Die Hochdruckpumpe gibt es aber auch auf dem freien Markt als Ersatzteil (z.B. hier: http://www.daparto.de/Teilenummernsuche/Bosch/0986437410?categoryId=495&kbaTypeId=4889 ). Die Reparatur wird aber trotzdem deutlich 4-stellig werden; eine Alternative sehe ich nicht. Wenn Du das Auto defekt verkaufst, machst Du einen noch größeren Verlust und musst der finanzierenden Bank den Kredit ablösen und eine Vorfälligkeitsgebühr bezahlen. Es grüßt Der Autopapst

Frage von Wolf

Hallo, ich habe einen VW T4 von 1992, 2,4l Diesel mit 77 PS. Er hat bereits etwas über 400.000 km auf der Uhr. Seit kurzem qualmt er ein wenig blau aus dem Auspuff, die gesamte Fahrt über. Einen leichten Leistungsverlust kann ich nicht ausschließen, bin mir aber nicht zu 100% sicher. Ölverbrauch konnte ich noch nicht feststellen, da es noch nicht lange so ist. Ich werde das jetzt aber stärker beobachten. Vielen Dank für die Antwort im Voraus! Grüße Wolf

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Wolf, ich vermute, Du möchtest von mir den Grund für den Blaurauch wissen. Das ist relativ einfach: Blauer Rauch bedeutet in der Regel verbranntes Motoröl. Und das ist bei einem Motor mit 400tkm auf dem Zähler völlig normal. Knackpunkt ist die Menge! Wenn es „nur“ 0,5l / 1000 km sind, wäre ich zufrieden. Wenn es aber 1 l / 400 km sind, ist der Motor hin. Ohne eine Verbrauchsangabe kann ich leider nicht viel dazu sagen.... Grüße vom Autopapst

Frage von T.:

Mein Kia Carnival, Baujahr 05.2004, 144 PS, Diesel, 165.000 km, wird nach rund 50 Kilometern heiß und schaltet in den Notlauf. Stellt man den Motor ab und lässt ihn ein bisschen runterkühlen, läuft er normal. TÜV hat er neu im Februar diesen Jahres bekommen. Gruß Richter T.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber T., da sieht man mal wieder, wozu der TÜV gut ist.... Kostet ein Schweinegeld, und am Ende kocht die Karre trotzdem! Wenn ein Automotor nach 50 Kilometern Fahrtstrecke heiß wird, ist etwas mit dem Kühlsystem nicht in Ordnung (wer hätte das gedacht!). Es gibt als Ursache sehr viele Möglichkeiten, die einfachste ist zu wenig Wasser im System. Was es genau ist, kann mit den hier zur Verfügung stehenden Infos durch eine Ferndiagnose leider nicht eingekreist werden, sorry! Kühle Grüße vom Autopapst

Frage von Sabine Wartenberg:

Lieber Herr Kessler, ich besitze einen BMW Z3 Roadster. 1,9 Liter, Baujahr 1996. Als ich an einer Ampel stand, den Fuß auf der Kupplung hatte und der erste Gang eingelegt war, fing der Z3 an kurz zu ruckeln, der Drehzahlmesser ging von 800 auf ca. 500 Umdrehungen zurück. Das Pfeifen wurde lauter und der Drehzahlmesser stieg auf über 1000 Umdrehungen. In der Werkstatt sagte man mir, dass die Wasserpumpe inclusive Riemen und Spanner erneuert werden muss, was auch geschah.Nur das Gerausch ist immer noch da. Es wird sehr, sehr laut und es hört sich an, als wenn der Wagen schreit. In der Werkstatt weissŸ keiner mehr weiter. Ich hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können, denn ich möchte den Wagen mal als Odltimer fahren. Viele liebe und sonnige Grüße aus Berlin.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Sabine, ich tippe eher auf Kupplungsproblem! Das Geräusch kommt vom Ausrücklager, und die Rucker von einer sich langsam auflösenden Kupplungsdruckplatte (die vom gefressenen Ausrücklager durchgeschliffen wird....). Da eine Diagnose nur nach beschriebenen Geräuschen ungefähr so sicher wie die Wahrsagungen von Madame Elvira auf dem Oktoberfest sind, würde ich diese Vermutung noch mal von einer Werkstatt durchspielen lassen! Und: Ein Oldtimer bzw. gesuchter Liebhaberwagen wird der Z3 irgendwann schon, aber das dauert noch (gibt zu viele davon!). Kein schlechtes Auto (vor allem als Coupé ...) ansonsten!! Cheers vom Autopapst

Frage von Frank Vanslo:

Hallo Hr. Kessler, bei meinem VW Golf 5, Bj. 2004, zeigt seit einer Woche die Temperaturanzeige erhöhte Werte an. Fahre auf der Autobahn mit 120 km/h und die Temperaturanzeige wandert Richtung rot. Fahre ich langsamer, geht die Nadel Richtung 90 Grad. Kühlflüssigkeit ist ausreichend vorhanden, der Lüfter ist im Betrieb. Das Thermostat wurde vor einem 1/2 Jahr erneuert. Die Werkstatt kann nichts finden. Bitte um Hilfe. Danke. Mit freundlichen Grüßen Frank Vanslo

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Frank, es gibt mehrere Erklärungen für dieses Phänomen: Entweder „spinnt“ die Temperaturanzeige (die bei VW eher ein Schätzeisen ist: Was da angezeigt wird, hat in der Regel mit der Temperatur des Kühlmittels nichts zu tun....), oder der Kühler ist weitgehend verkalkt, oder die Wasserpumpe ist am Ende. Ich würde erst einmal die „echten“ Temperaturen messen (z. B. mit einem Infrarot-Thermometer...) und die Werte mit dem Kühlwasserthermometer im Kombiinstrument abgleichen. Wenn das nicht passt, ist vielleicht nur der Thermofühler defekt. Wenn das Kühlmittel wirklich wärmer als normalerweise üblich ist, kommen eigentlich nur noch Version 2 und/oder 3 als Ursache in Frage. Oder, und das ist leider beim TDI nicht ausgeschlossen: Der Kopf hat einen Riss, der bei höheren Leistungen für „Hitze“ sorgt. In dem Fall muss die „Rübe“ runter und erneuert werden.... Cheers vom Autopapst

Frage von A. Paus:

Sehr geehrter Herr Kessler, nach sieben Jahren sollte ein Keilriemen ausgewechselt werden. Mein 5er BMW ist jetzt im 12. Jahr bei einem Kilometerstand von 45.000. Weder bei BMW noch in einer freien Werkstatt wurde darüber gesprochen. Im Display wird auch nichts angezeigt. Ihr Rat? Mit freundlichen Grüßen Aloys Paus

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Aloys, einen Keilriemen hat Ihr Bimmer ganz sicher nicht mehr, sondern einen „Multi-Rippen-Riemen“, der, vielfach umgelenkt, die Nebenaggregate des Motors antreibt. Wenn der reißt, fallen Servolenkung, Lichtmaschine und Wasserpumpe aus.... Sie werden es also merken! Der Multirippenriemen ist relativ leicht zu prüfen und zu wechseln, er wird nur bei sichtbarem Verschleiß getauscht. Ob Ihr Auto einen Zahnriemen hat, kann ich ohne Kenntnis des Motortyps nicht sagen. Wahrscheinlich hat Ihr Motor aber eine Steuerkette, und deshalb war in der Werkstatt auch nie die Rede von einem Zahnriemen..... Also: Entwarnung! Es grüßt Der Autopapst

Frage von Steffen Ehrhardt:

Hallo Herr Andreas Keßler! Ich hätte da mal eine Frage an Sie: egal welches Automodel es ist. In unseren Bergen wird zu oft Salz auf die Straßen gestreut und man muss jedes Jahr oder alle 2 Jahre die Räder und Bremsen nachschauen beziehungsweise wieder gangbar machen. Diese Auskunft kommt von der Autofachwerkstatt, einmal sagen Sie, ich müsste öfters Bremsen, dann sagen Sie wieder weniger Bremsen, was denn nun? Besten Dank im Voraus, Steffen Ehrhardt.

Autopapst Andreas Kessler antwortet

Lieber Steffen, die exessive „Pöckelung“ der Straßen im Winter ist in der Tat ein Ärgernis und sorgt für große volkswirtschaftliche Schäden an der Umwelt, der Infrastruktur und last, but not least auch an unseren Autos. Das Salz sorgt in Verbindung mit Wasser und Wärme für stark beschleunigte Korrosionsprozesse, die wir als „Rost“ kennen. Die Entscheider wollen aber „aus Sicherheitsgründen“ von der Salzerei nicht lassen (obwohl z.B. in Schweden im Winter beste Erfahrungen mit salzfreien, dafür schneebedeckten Straßen gemacht wurden!)..... Da dieser Umstand sich aller Wahrscheinlichkeit nicht ändern wird, bleibt dem Autofahrer nur die Wahl zwischen häufigem Wechsel des Autos (weil das eine rettungslos verrostet ist....), der Nutzung eines „Verbrauchtwagens“ während der Salzperiode oder sehr häufige Reinigung von Bremsen und Unterboden mit dem Dampfstrahler. So ist das leider.... Viele Grüße vom Autopapst

Frage von Peter Kittel:

Sehr geehrter Herr Keßler, wenn ich meinen VW-Bora, EZ 2000, starte, leiert er bei Kaltstart immer erst ca. fünf bis sechs Sekunden, bis er anspringt. Batterie ist voll, Anlasser ist neu eingebaut. Woran kann das liegen? Lieben Gruß- P. Ki.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Peter, wahrscheinlich bricht der Kraftstoffdruck während der Standzeit zusammen! Das kann am Kraftstoffdruckregler liegen. Ich würde den Kraftstoffdruck messen lassen (nicht nur die absolute Höhe, sondern auch die Zeit, bis er abfällt). Danach weiß man mehr. Wenn der Druck immer erst wieder auf das richtige Niveau „gepumpt“ werden muss, dauert es eben ein paar Sekunden! Cheers vom Autopapst

Frage von Rolf Platzdasch:

Werter Herr Keßler! Ich habe am 26.11.2015 einen BMW Gran Tourer 220i erworben und bar bezahlt. Ich stellte sehr schnell fest, dass ich ein sogenanntes Montagsauto erwischt habe. So musste eine Tür nachgestellt werden, am Beifahrersitz löste sich nach drei Wochen die Oberschenkelauflage (Sportsitze), am Armaturenbrett schaute am Dreieckfenster (A-Säule) der Filz sichtbar heraus, die Sicherheitsgurte auf den Rücksitzen zogen sich nicht automatisch zurück, die Alarmanlage löste mitten in der Nacht aus und ich konnte sie nicht deaktivieren. Nach 1,5 Stunden gab sie dann von alleine auf. Am nächsten Tag löste sie sogar während der Fahrt aus und beruhigte sich nach einer halben Stunde wieder. Das Heckrollo (Kofferraum) konnte man ausbauen, aber nicht wieder ein (Arretierung löste sich nicht mehr aus der Verkleidung). Dazu kamen noch zwei von BMW erkannte Probleme. Das Auto war im Januar drei Wochen in der Werkstatt. Man konnte aber nicht alle Mängel beseitigen (Sicherheitsgurte). Es war ein weiterer Werkstatttermin notwendig. Diesmal wurde mir der Vorschlag gemacht, das Auto zurück ins Werk Regensburg für 4-5 Wochen zu geben. Dort sollten alle Mängel beseitigt werden. Dann wurde das Auto komplett auseinander genommen und wieder zusammen gebaut ,so die Aussage vom BMW-Außenmitarbeiter, der diese Maßnahmen eingeleitet hatte. Das Auto war sechs Wochen im Werk. Nach dieser Aktion waren Verkleidungsteile verschmutzt, welche wieder einen Werkstatttermin notwendig machten. Ich hatte jedes Mal einen Leihwagen. Nach der fünften Woche Regensburg wurde mir die Sache zu bunt und ich habe mir Rechtshilfe über einen Anwalt geholt (übernommen von meiner ADAC-Rechtschutzversicherung). Dieser sagte mir sofort das Recht auf lückenlose Beseitigung der Mängel zu, aber auch auf kostenlose Ersatzlieferung, weil in der Regel ein Montagsauto nie Ruhe gibt. So haben wir eine Ersatzlieferung gefordert. BMW hat nach zwei Fristen keine Reaktion diesbezüglich gezeigt. Der Anwalt möchte jetzt mit meiner Zustimmung Klage einreichen. Werter Herr Keßler! Jetzt kommt mein Problem. Es wird mit Sicherheit eine langwierige und nervige Sache für mich, die vielleicht auch ohne Erfolg ausgehen kann. Ich bin mir nicht sicher, dieser Klage zuzustimmen und deshalb bitte ich Sie um einen Rat, wie ich mich jetzt verhalten soll. Es haben sich kürzlich noch zwei unübliche Sachen am Auto eingestellt. So habe ich einen PKW-Anhänger (leer) rückwärts 15 Meter rangiert, wobei die Kupplung sehr stark und minutenlang gerochen hat. Dieses Rangieren dauerte keine zwei Minuten. Außerdem funktioniert der Regensensor nicht richtig. So habe ich am 30.06.2016 den nächsten Werkstatttermin. Wie schon gesagt, würde mir ein kurzer Rat sehr viel helfen. Ich bedanke mich recht herzlich bei Ihnen. Mit freundlichen Grüßen Rolf Platzdasch

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Platzdasch, ohne hier auf die Details Ihres "Montagsautos" einzugehen: Ziehen Sie das durch! Die Zahl der aufgetretenen Mängel und die Nachbesserungsversuche, die Sie bereits ertragen mussten, sind längst außerhalb dessen, was man noch als hinnehmbar bezeichnen kann. Das Gewährleistungsrecht ist recht eindeutig und dabei verbraucherorientiert. Wenn Ihr Anwalt kein völliger Versager ist, wird BMW das Auto zurück nehmen und Ihnen entweder ein mängelfreies Fahrzeug zur Verfügung stellen oder Sie anders schadlos stellen. Natürlich will der Verkäufer den Vertrag nicht rückabwickeln. Dann hätte er Ihnen ein mängelfreies Fahrzeug verkaufen müssen.... Es kostet Nerven, am Ende sind Sie den Karren aber los. Halten Sie durch, verklagen Sie den Verkäufer auf Rückabwicklung! Für den ist das kein großer Verlust, weil er Ihr Auto ja weiter verkaufen wird. Es grüßt Der Autopapst

Frage von Martina Behnsen und Wolfgang Döhler:

Hallo Herr Keßler, wir haben gezielt einen `96er Mazda 626 2.0i GLS GV (der Kombi von der GD-Serie) gekauft. Wie das so ist; die kleinen Unwägbarkeiten kommen erst später. Das heißt: in den hinteren "Seitentaschen" im Laderaum (rechts der Bereich des Wagenhebers, links unzugänglich verschraubt) dringt reichlich (offensichtlich Regen-) Wasser ein. Alle denkbaren Stellen habe ich div. Male kontrolliert und mit reichlich Wasser hinten über die Karosse überprüft. Dabei/danach ist kein Rinnsal zu erkennen. Einschlägige Internetforen geben auch nur diffuse unzutreffende Hinweise, Fachwerkstatt hat keinen "Plan", Mazda Deutschland verweist auf Werkstatt, die nur mit Spezialsoftware zu Mazda Deutschland techn. der Sache auf den Grund gehen könnte. Haben Sie eine Idee? Da diese Kombis kaum noch existieren, haben wir leider mit einem (wohl eher unüblich) doch rostgefährdetem Exemplar vorlieb genommen. Die leichten Unterbodenblühstellen habe ich geöffnet und erst mal mit Fertan behandelt und abgewaschen. Über das weitere Vorgehen bin ich mir etwas unschlüssig. Meine Vision ist 2 x Hameritauftrag, dann Unterbodenschutz (auch bitumös). Ein Bekannter mit "Enten"-Werkstatt rät davon ab und hält eine Unterbodenbehandlund mit einem Mittel (Name habe ich leider nicht parat) das in England für die Hochseefahrt entwickelt wurde für sinnvoller. Damit schützt er auch die 2CVs seiner Kunden. Unsere Omi (ist so behäbig und gehörte einer 80-jährigen Dame) wollen wir noch eine längere Weile am Leben halten. Einen schönen Tag und allzeit gute Fahrt Wolfgang Döhler und Martina Behnsen

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Martina, hallo Wolfgang, ein wunderbares Auto, der Mazda 626 GD! Ich hatte vor kurzem den Nachfolger (GF-Modell), der war auch überraschend gut, ist dabei aber schon schlechter als der GD. Das sagen vor allem die afrikanischen Aufkäufer, die immer nach dem GD-Modell fragen und für den GF nur 250 Euro bezahlen wollen. Zum Thema: Wassereinbrüche sind manchmal extrem schwierig zu diagnostizieren und sind in Einzelfällen (wie bei Ihrem Auto) sogar therapieresistent. Es gibt noch die Variante mit ausgehärteten Dichtungen der Heckleuchtengläser, durch die Wasser in den Innenraum gelangt und nicht funktionsfähige "Flaps", das sind die Entlüftungsventile an den hinteren Seitenteilen (unter der Stoßstange seitlich....), die den Überdruck ableiten, der z.B. beim Schließen der Türen entstehet. Wenn die defekt / verschmutzt / nicht vorhanden sind, ist das das Tor der Feuchtigkeit. Leider sind beide Möglichkeiten eher unwahrscheinlich; ich arbeite in solchen Fällen mit nachträglich angebrachten Ablaufbohrungen an der tiefsten Stelle des "Sees" in Auto. Keine Angst, mehr wird das Wasser im Auto dadurch nicht! Und der "Trick" ist seit über 30 Jahren bewährt.... Gute Fahrt mit dem 626 wünscht Der Autopapst

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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