Volkswagen-Konzern schneidet besser als erwartet ab

Halbjahresbilanz 2016

Volkswagen-Konzern schneidet besser als erwartet ab
VW-Chef Matthias Müller © dpa

Der Volkswagen-Konzern zieht sich aus der Krise. Nach einem äußerst schwachen Jahresauftakt ist die Halbjahres-Bilanz der zwölf Marken besser als erwartet ausgefallen.

Der VW-Konzern hat die große Krise rund um den Diesel-Skandal ein wenig zur Seite geschoben. Nach dem ersten Halbjahr betrug das Operative Ergebnis der zwölf Marken vor Sondereinflüssen 7,5 Milliarden Euro, nach knapp sieben Milliarden im Vorjahreszeitraum, ein Wachstum von 7,5 Prozent. Da allerdings knapp 2,2 Milliarden Euro im Zuge des Abgas-Skandals das Ergebnis belasten, verbuchten die Wolfsburger ein operatives Ergebnis von 5,339 Milliarden Euro und rutschten so mit 21,7 Prozent in den roten Bereich. Der Umsatz des Konzerns lag in den ersten sechs Monaten mit 107,9 (108,8) Milliarden Euro leicht unter Vorjahresniveau, wie das Unternehmen mitteilte.

„Gerade angesichts der aktuellen Belastungen können wir mit dem Halbjahresergebnis zufrieden sein. Die Zahlen zeigen, dass unser operatives Geschäft solide ist“, sagte VW-Chef Matthias Müller.

Deutliche Einbußen beim Ergebnis nach Steuern

Allerdings musste der VW-Konzern sowohl beim Ergebnis vor als auch nach Steuern deutliche Einbußen hinnehmen. So rutschte das Ergebnis vor Steuern um 37,2 Prozent von 7,664 Milliarden auf 4,81 Milliarden Euro. Nach Steuern musste ein Verlust von 36,8 Prozent bei 3,579 Milliarden Euro nach 5,663 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum hingenommen werden.

„Wir haben unter schwierigen Bedingungen ein solides Ergebnis erwirtschaftet", sagte Konzern-Finanzvorstand Frank Witter. „Dies zeigt, dass der Volkswagen Konzern über eine robuste Ertragskraft verfügt. Um aber die hohen Belastungen der Dieselthematik aufzufangen, werden weiter enorme Kraftanstrengungen notwendig sein."

Audi leidet unter Dieselthematik

Wie bei der Kernmarke litt auch das Ergebnis von Audi unter der Dieselthematik. Aufgrund von Währungseffekten sowie weiter hohen Vorleistungen für neue Produkte und Technologien sowie für den Ausbau des internationalen Produktionsnetzwerks sackte das Ergebnis von 2,9 auf 2,7 Milliarden Euro.

Zuwächse erwirtschafteten dagegen Skoda, Porsche und Seat sowie die Nutzfahrzeug- und Lkw-Marken – trotz zum Teil sehr schwieriger Märkte. Auch darum schaut Müller optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf. „Mit unseren Marken sind wir breit aufgestellt. Von diesem Fundament aus werden wir den Volkswagen Konzern mit unserer ‚Together-Strategie 2025' vom Automobilhersteller zu einem weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität formen."

Allerdings erwarten die Manager Rückgänge bei den Umsatzerlösen um bis zu fünf Prozent. Für das Operative Ergebnis des Konzerns vor Sondereinflüssen wird im Jahr 2016 mit einer operativen Rendite zwischen 5,0 und 6,0 Prozent gerechnet. Aber auch im zweiten Halbjahr werden die Sondereinflüsse das Ergebnis wieder drücken. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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