Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat nach Bekanntwerden des VW-Abgasskandals ein Prüfverfahren gegen Audi eingeleitet. Bei der VW-Tochter sind mehr als zwei Millionen Autos mit manipuliertem Dieselmotor unterwegs.
Im Zuge des VW-Abgasskandals hat die Staatsanwaltschaft Ingolstadt ein Prüfverfahren gegen die VW-Tochter Audi aufgenommen. "Wir haben ein Prüfverfahren in Bezug auf die Firma Audi eingeleitet", sagte Oberstaatsanwalt Wolfram Herrle den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir prüfen derzeit alle Fakten, um entscheiden zu können, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden muss", wurde Herrle weiter zitiert. Bei der Staatsanwaltschaft Ingolstadt war am Dienstagabend dazu keine Stellungnahme zu erhalten.
Staatsanwaltschaft bündelt Verfahren eventuell
Seine Behörde sei gleich nach Bekanntwerden des VW-Skandals aktiv geworden und stehe in engem Austausch mit der Staatsanwaltschaft in Braunschweig, erklärte Herrle demnach weiter. Eventuell würden die Verfahren auch bei einer Staatsanwaltschaft gebündelt. Ingolstadt ist der Stammsitz der VW-Tochter Audi AG. Die Frage, ob gegen mögliche Verantwortliche im Audi-Management ermittelt werden müsse, könne noch nicht beantwortet werden, sagte Herrle.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte am Montag gegen den früheren VW-Chef Martin Winterkorn ein förmliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bei Audi sind nach Angaben des Konzerns mehr als zwei Millionen Fahrzeuge mit manipulierten Dieselmotoren ausgestattet.
Stadt Ingolstadt verhängt Haushaltssperre
Nach Wolfsburg und Braunschweig verhängt auch Ingolstadt angesichts der VW-Abgas-Skandals eine Haushaltssperre. Für dieses und das kommende Jahr würden die Ausgaben der Stadt um 15 Prozent gekürzt. Dies sei «ausschließlich eine Vorsichtsmaßnahme», sagte ein Sprecher der oberbayerischen Stadt am Mittwoch.
Von «möglichen minderen Ausstattungen» gehe man ausschließlich im Verwaltungshaushalt aus, aus dem laufende Kosten bezahlt werden. Bereits geplante Investitionen für die beiden Jahre seien nicht betroffen. Da nicht absehbar ist, wie sich der Skandal auf den Konzerngewinn und damit auf die Einnahmen aus der Gewerbesteuer auswirken wird, hatten auch Wolfsburg als Konzernsitz und das benachbarte Braunschweig bereits vorsorglich eine Haushaltssperre verhängt. (dpa)