Schneesturm bremst US-Automarkt nur leicht aus

VW bricht weiter ein

Schneesturm bremst US-Automarkt nur leicht aus
VW sackt in den USA weiter ab © VW

Die Autokäufer in den USA haben sich vom Schneesturm im Januar nicht aufhalten lassen. Während VW weiter an dem Dieselskandal leidet, liegen Daimler, Audi und Porsche im schwarzen Bereich.

VW muss dem Abgas-Skandal weiter Tribut zollen und schrumpfende Verkäufe in den USA verkraften. Insgesamt bleibt der Markt nach dem Rekordjahr 2015 dank Billigsprit und niedrigen Zinsen aber in Schwung. Ein Schneesturm, der die Ostküste im Januar einige Zeit lahmlegte, bremste die Autokäufer weniger aus als von Analysten erwartet. Obwohl der Monat zwei Verkaufstage weniger hatte als im Vorjahr, lieferten die Hersteller am Dienstag solide Absatzzahlen.

Audi reicht Nachrüstungsvorschläge ein

Die von der Affäre um manipulierte Emissionstests gebeutelten Wolfsburger verlieren weiter den Anschluss: Der US-Absatz der Pkw-Kernmarke VW sackte im Januar verglichen mit dem Vorjahr um 14,6 Prozent auf 20.079 Autos ab, wie Volkswagen mitteilte. Es ist das dritte Minus in Folge für VW. Nach Bekanntwerden von Betrügereien bei Stickoxidwerten war für VW-Dieselmodelle in den USA ein Verkaufsstopp verhängt worden.

Audi verkaufte hingegen 2,7 Prozent mehr Wagen. Die VW-Premiumtochter hat den US-Umweltbehörden nach eigenen Angaben Vorschläge zur Beseitigung von verbotener Abgas-Software in etwa 85.000 Diesel-Fahrzeugen unterbreitet. "Wir haben die Pläne fristgerecht eingereicht", sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag, ohne Details zu nennen. Damit wurde eine bis Mitternacht laufende Frist des kalifornischen Umweltamts CARB eingehalten. Die Behörde erklärte auf Nachfrage, sie werde in Kürze eine Mitteilung dazu veröffentlichen. Nach ihren Statuten haben die Regulierer nun bis zu 20 Geschäftstage Zeit, um die Vorschläge zu prüfen.

Der ebenfalls zum Konzern gehörende Luxus-Anbieter Porsche schaffte sogar ein Absatzplus von 10,6 Prozent. Für BMW begann das neue Jahr in den USA hingegen mit einem weiteren Dämpfer. Der Absatz schrumpfte um vier Prozent. Im Dezember war der Absatz regelrecht eingebrochen. Konkurrent Daimler rettete dank neuer SUV-Modelle, die bei US-Käufern Anklang finden, immerhin ein kleines Verkaufsplus von 1,3 Prozent.

Fiat Chrysler weiter auf Erfolgsspur

Bei den großen US-Herstellern fiel der Jahresauftakt verhalten aus. Während Opel-Mutter und US-Branchenführerin General Motors zumindest noch ein Mini-Wachstum von 0,5 Prozent gelang, gingen die Verkäufe des Rivalen Ford um 2,8 Prozent zurück. Fiat Chrysler blieb indes mit einem Absatzplus von 6,9 in der Erfolgsspur und feierte den 70. Monat mit steigenden Verkaufszahlen in Folge.

Die Branchenschwergewichte aus Japan taten sich schwer. VW-Erzrivale Toyota brachte 4,7 Prozent weniger Wagen auf die Straße. Honda verbuchte ein Minus von 1,7 Prozent. Nissan konnte den Absatz dagegen um zwei Prozent erhöhen. Insgesamt zeigt sich der US-Automarkt weiter in guter Form. 2015 hatten die US-Kunden der Branche mit knapp 17,5 Millionen verkauften Neuwagen ein Rekordjahr beschert. Experten gehen auf Basis der Januar-Zahlen davon aus, dass dieses Niveau in diesem Jahr in etwa gehalten werden kann. (dpa)

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