Deutsche Hersteller punkten in den USA

Kauffreudige Amerikaner

Deutsche Hersteller punkten in den USA
Das VW-Werk in Chattanooga. © dpa

Die amerikanischen Autofahrer lassen sich nicht von den Krisenzeiten beeinflussen. Auch die deutschen Hersteller profitieren sehr stark von der ungebremsten Kauflust.

Die USA bleiben das Schlaraffenland für die Autobauer. Die Amerikaner lassen sich von den wirtschaftlichen Problemen nicht verunsichern und kaufen fleißig Neuwagen - ganz anders als die Europäer. Auch die deutschen Hersteller machen weit entfernt vom dümpelnden Heimatmarkt glänzende Geschäfte. Das zeigen die Absatzzahlen für den September.

VW mit bestem September seit 40 Jahren

Audi und Mini vermeldeten Rekordverkäufe für den Monat. Für die Marke VW war es der beste September seit 40 Jahren. Porsche konnte seine Verkäufe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein Viertel steigern, Mercedes-Benz wurde sieben Prozent mehr Geländewagen und Limousinen los, die Kleinstwagen-Tochter Smart verdoppelte den Absatz.

Nur die Marke BMW fiel aus der Reihe mit einem stagnierenden Geschäft. Das andere Extrem bildete VW, deren US-Passat reißenden Absatz findet. Die Wolfsburger legten um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. VW wolle auch im restlichen Jahr die Konkurrenz abhängen, erklärte Landeschef Jonathan Browning.

Toyota gut erholt

Bei den drei großen US-Herstellern fielen die Sprünge kleiner aus: Ford stagnierte, die Opel-Mutter General Motors wurde zwei Prozent mehr Autos los, die Fiat-Tochter Chrysler legte um 12 Prozent zu. Allerdings liegen die verkauften Stückzahlen bei den «Big Three» deutlich über denen der deutschen Konkurrenz.

Experten hatten bereits im Vorfeld gute Verkäufe für den September vorausgesagt. Das Autoportal Edmunds.com schätzte, dass in den USA bis zum Ende des Jahres insgesamt 14,4 Millionen Autos abgesetzt werden. Das wäre das beste Ergebnis seit vier Jahren, als die Krise losbrach und der Markt einfror. Für 2013 gehen die Branchenkenner von rund 15 Millionen verkauften Autos aus.

Nach unvollständigen Zahlen der Fachzeitschrift Automotive News stiegen die Verkäufe im September gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt um sieben Prozent. Heraus stach Weltmarktführer Toyota, der 42 Prozent mehr Wagen los wurde. Die Japaner erholen sich damit anhaltend vom schweren Erdbeben und Tsunami im vergangenen Jahr. Damals standen die Fabriken teils still. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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