SUV dominieren auf Autosalon in Genf

PS sind gefragt

SUV dominieren auf Autosalon in Genf
Audi-Chef Rupert Stadler stellt den neuen Q2 vor. © dpa

Auf dem Genfer Autosalon werden traditionell Muskeln gezeigt. In diesem Jahr werden die Pferdestärken besonders unter den Motorhauben von neuen SUV platziert.

Von der reinen Leistung her überragt der Bugatti Chiron den 86. Autosalon in Genf. 1500 PS und ein realer Kaufpreis jenseits der drei Millionen Euro sind nicht zu toppen. Selbst Ford mit seinem Rennwagen GT oder der von Fab-Design umgebaute McLaren 650S stehen im Schatten des aus Karbon und Alu gefertigten Chiron.

Sportwagen im Schatten des Bugatti

Auch der neue und limitierte Porsche 911 R weist mit seinen 500 PS gerade einmal ein Drittel Leistung des Supersportlers der VW-Tochter auf. Von dem C-Klasse Cabrio ganz zu schweigen. Die AMG-Variante mit dem drei Liter großen Biturbo-Sechszylinder verfügt lediglich über 367 PS. Auf immerhin 660 Pferdestärken und zwölf Zylinder greift der BMW 760Li xDrivezurück, der immerhin über 300 km/h schnell ist – damit fehlen aber immer noch vier Zylinder und 120 Stundenkilometer im Vergleich zum Veyron-Nachfolger.

Auch wenn sich Sportwagen gerade in Genf wohlfühlen, werden die Boliden zahlenmäßig von den SUV an den Rand gedrückt. Waren die Schweizer noch vor kurzer Zeit stolz auf ihren grünen Salon, so dominieren nun die früheren Spritfresser, die aber mittlerweile nicht mehr ganz so durstig sind und auch bei der Größe und Gewicht die Schrumpfkur angetreten haben.

Audi Q2 und Seat Ateca gleichstark

Somit überrascht es nicht, dass Audi mit dem gerade mal 4,19 Meter kurzen Q2 seinen kleinsten Geländewagenvertreter ins Rennen schickt. Das kompakte SUV wird mit einem Leistungsspektrum zwischen 116 und 190 PS im Herbst auf den Markt geschickt. „Wir haben für den Audi Q2 eine betont geometrische Formensprache mit spezifischen Designmerkmalen entwickelt. Er präsentiert sich so als eigenständiger Charakter innerhalb der Q-Familie", sagt Audi-Designchef Marc Lichte.

Auch bei den anderen beiden VW-Töchtern aus Spanien und Tschechien wird SUV-Premiere gefeiert. Der nach einer spanischen Ortschaft benannte Ateca ist Seats erste Produktion im Segment der Geländegänger. „Die wesentliche Aufgabe dieses Modells wird es sein, das Markenimage weiter zu entwickeln“, sagt deshalb Seat-Chef Luca de Meo. Traditionell auf sportlich ausgerichtet war dabei die Devise der Spanier. „Der Ateca zeigt eindeutig, wie sich die charakteristische Seat-Designsprache entwickelt hat. Er steht für Emotion und Funktionalität“, ergänzt Entwicklungsvorstand Matthias Rabe. Ab dem Sommer kann das neue Modell ab 19.990 Euro erworben werden. Das Leistungsspektrum ist dabei identisch mit dem Angebot des Audi Q2.

Vorheriger ArtikelVW-Chef Müller fühlt sich ungerecht behandelt
Nächster ArtikelNissan bringt halbautonomen Qashqai
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden