VW legt beim Absatz zu, verliert aber Marktanteile

Europas Automarkt wächst deutlich

VW legt beim Absatz zu, verliert aber Marktanteile
Auslieferungsturm von VW in Wolfsburg. © dpa

Der Automarkt in Europa wächst weiter. Nach Zahlen des Branchenverbands Acea wurden im Mai in der EU 1,3 Millionen Fahrzeuge zugelassen, ein Zuwachs von 16 Prozent. Der VW-Konzern büßte beim Marktanteil im Sog der Abgasaffäre ein.

Europas Automarkt wächst weiterhin kräftig: Mit knapp 1,3 Millionen Fahrzeugen seien in der Europäischen Union im Mai 16,0 Prozent mehr zugelassen worden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, teilte der Branchenverband Acea am Donnerstag mit. Damit stieg der Absatz den 33. Monat in Folge. Das Verkaufsvolumen sei fast genauso hoch gewesen wie zuletzt im Mai 2008, unmittelbar bevor die Finanzkrise die Automobilindustrie schwer getroffen hatte.

In Italien (plus 27,3 Prozent), Frankreich (plus 22,3 Prozent) und Spanien (plus 20,9 Prozent) legten die Neuzulassungen überdurchschnittlich zu. In Deutschland lag das Verkaufsplus mit 286.931 Fahrzeugen bei 11,9 Prozent. Im kurz vor der Abstimmung über ein Ausscheiden aus der Europäischen Union (Brexit) stehenden Großbritannien stiegen die Neuzulassungen um vergleichsweise bescheidene 2,5 Prozent.

VW büßt Marktanteil ein

Unter den deutschen Herstellern büßte Volkswagen im Sog der Abgasaffäre sowohl mit Blick auf den Einzelmonat Mai mit 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat 1,5 Prozent Marktanteil ein, als auch in den ersten fünf Monaten des Jahres (23,8 Prozent/-1,1 Prozent). Dabei lagen alle Konzernmarken im Plus. Mit über 143.000 Fahrzeugen lag die Kernmarke VW bei einem Zuwachs von 4,1 Prozent. Am stärksten legten Audi (+21,1 Prozent) und Skoda (+15,3 Prozent) zu.

Die deutschen Konkurrenten Daimler und BMW glänzen hingegen mit zweistelligen Zuwächsen. Bei den Münchnern lag das Plus bei 21,2 Prozent, die Stuttgarter schlugen immerhin noch 14,3 Prozent mehr Fahrzeuge los. Auch Opel konnte mit 86.588 im Mai zugelassenen Fahrzeugen um 12,6 Prozent zulegen. (AG/FM/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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