Kernmarke VW dank China mit Absatzplus

Kernmarke VW dank China mit Absatzplus
Auslieferungsturm von Neuwagen von Volkswagen in Wolfsburg. © dpa

Der Autobauer VW konnte dank einer Belebung der Verkäufe in China im Juni ein leichtes Absatzplus erzielen. Weltweit konnte die Kernmarke 542.300 Autos absetzen.

Das ist ein Zuwachs von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Autobauer am Dienstag in Wolfsburg mitteilte. In China stiegen die Auslieferungen nach einer längeren Flaute um 14,2 Prozent. Das sei jedoch einem einmaligen Sondereffekt durch regulatorische Änderungen zu verdanken.

Marken-Vertriebschef Jürgen Stackmann blieb deshalb vorsichtig. «In China bleibt abzuwarten, ob sich die Nachfrage wieder nachhaltig erholt», sagte er. China ist der wichtigste Einzelmarkt für VW, hier liefert die Marke fast die Hälfte aller Fahrzeuge aus. Auf Jahressicht bleibt VW mit einem Minus von 3,9 Prozent auf knapp 3 Millionen Fahrzeuge nach sechs Monaten etwas unter den Auslieferungen des Vorjahrs.

Gutes zweites Halbjahr erwartet

Allerdings erwartet Stackmann ein gutes zweites Halbjahr. In Europa seien die Orderbücher gut gefüllt, sagte er. In China war die Zulassungsnorm von Autos vom Standard C5 auf den Standard C6 umgestellt worden. Davon habe insbesondere die Marke Volkswagen stark profitiert, hieß es vom Unternehmen.

Eine Trendwende im Gesamtmarkt sei aber noch nicht absehbar. Im für VW nach wie vor kleinen Markt USA hatte die Marke wie bereits bekannt beim Verkauf klar zugelegt: insgesamt wurden 31.700 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Zuwachs von 9,6 Prozent. Der Tiguan war dabei auch im Juni das erfolgreichste Volkswagen-Modell. SUVs machten insgesamt mehr als die Hälfte aller Auslieferungen aus.

Deutliches Minus in Europa

in Europa kam es jedoch zu einem deutlichen Minus von 10 Prozent. Im Vorjahr waren die Verkaufszahlen hier jedoch aufgebläht, weil VW vor Inkrafttreten des neuen Abgas- und Verbrauchstests WLTP viele Autos mit Rabatten verkaufte. Probleme bereiteten der Marke zudem die eingeschränkte Lieferfähigkeit bei stark nachgefragten TSI-Motoren und DSG-Getrieben.

Im Heimatmarkt Deutschland hält die positive Entwicklung für die Kernmarke wengleich auf niedrigem Niveau an. Hier wurden mit 55.700 Fahrzeugen ein Prozent mehr Fahrzeuge an Kunden übergeben als im Vorjahresmonat. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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