VW: Wir haben ihr Vertrauen beschädigt

Abgasskandal

VW: Wir haben ihr Vertrauen beschädigt
VW druckte in der Mitarbeiterzeitung ein Schuldeingeständnis. © dpa

VW hat in der eigenen Mitarbeiterzeitung ein Schuldeingeständnis abgedruckt. Man habe das wichtigste Teil seiner Autos kaputt gemacht, das Vertrauen der Kunden, heißt es.

Mit einem schonungslosen Schuldeingeständnis hat sich der VW -Konzern in der eigenen Mitarbeiterzeitung zu Wort gemeldet und einen enormen Vertrauensverlust eingeräumt. Gleichzeitig verspricht Deutschlands größter Arbeitgeber und Autobauer, mit aller Kraft um die Gunst der Kunden kämpfen zu wollen.

Auf einer ganzen Seite stehen über dem blau-weißen VW-Logo folgende Worte: "Wir haben das wichtigste Teil unserer Autos kaputt gemacht: Ihr Vertrauen. Wir haben gerade einen großen Fehler gemacht. Wir haben Ihr Vertrauen beschädigt. Vertrauen, das wir über 60 Jahre aufgebaut haben. Jedes Mal, wenn Sie eines unserer Fahrzeuge gekauft haben, haben Sie an uns geglaubt. Und trotzdem haben wir Sie nun enttäuscht. Darum werden wir jetzt vor allem eins tun: auf unsere Worte Taten folgen lassen. Denn wir werden eine Lösung für jeden betroffenen Kunden finden. Und wir werden nicht aufhören zu arbeiten, bis wir Ihr Vertrauen wiedererlangt haben."

Text national noch nicht verbreitet

Nach Auskunft eines Konzernsprechers ist der Text Teil einer auf die internationalen Märkte ausgerichteten Kampagne, die online schon Verbreitung fand. National in Deutschland sei der Text mit Ausnahme der Mitarbeiterzeitung "autogramm" noch nicht abgedruckt. Ob und falls ja wann die Anzeige auch hierzulande eine weitere Verbreitung findet, sei noch nicht entschieden. Erste Überlegungen gebe es aber.

Volkswagen hatte Abgaswerte seiner älteren Dieselfahrzeuge mit einer Software manipuliert. Der Skandal gipfelte in der größten Firmenkrise der VW-Geschichte. Allein in Europa rufen die Wolfsburger ab nächstem Jahr 8,5 Millionen Diesel zu Nachbesserungen zurück in die Werkstatt. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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