Grüne fordern Klarheit zu Nachmessungen

VW-Abgasskandal

Grüne fordern Klarheit zu Nachmessungen
VW gewährt betroffenen Kunden zwei Jahre Kulanz für mögliche Defekte. © dpa

Die Grünen fordern Auskunft über die Nachmessungen seitens des Kraftfahrt-Bundesamtes im Zuge des VW-Abgasskandals auch bei anderen Herstellern. Bundesverkehrsminister Dobrindt wird unterdessen Verschleppung vorgeworfen.

Ein halbes Jahr nach Bekanntwerden des Abgasskandals bei Volkswagen dringen die Grünen auf Klarheit über mögliche Unregelmäßigkeiten auch bei anderen Herstellern. Die Öffentlichkeit warte noch immer auf die Ergebnisse von Nachprüfungen bei Modellen verschiedener Automarken durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), heißt es in einem Grünen-Antrag, der am Donnerstag in den Bundestag eingebracht werden soll.

Damit soll die Bundesregierung aufgefordert werden, spätestens bis zu einer Sonder-Umweltministerkonferenz am 7. April einen "aussagekräftigen Zwischenbericht" vorzulegen.

Vorwurf der Verschleppung

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer warf Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) vor, die Veröffentlichung zu verschleppen. Dobrindt sei sechs Monate nach Bekanntwerden des Skandals "nicht in der Lage oder willens, Transparenz zu schaffen und ernsthafte Konsequenzen zu ziehen". Der Minister will die Ergebnisse in einem Gesamtpaket publik machen, hat dafür aber bisher keinen Termin genannt.

Das KBA hatte bereits im November als Zwischenstand mitgeteilt, dass auch bei anderen Herstellern erhöhte Abgaswerte gemessen worden seien. Die Ergebnisse sollten aber zunächst mit den Autobauern und anderen Behörden besprochen werden. Die Nachmessungen bei mehr als 50 Modellen von Herstellern aus dem In- und Ausland laufen seit Ende September.

Unterdessen war am Mittwoch bekannt geworden, dass der Rückrufplan von VW für den Passat, das erste Volumenmodell, wegen eines höheren Spritverbrauchs in Gefahr sein könnte. „Es steht Spitz auf Knopf», berichtete die Nachrichtenagentur dpa mit Bezug auf Konzernkreise. Demnach verweigert das zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) noch das grüne Licht, weil nicht zweifelsfrei nachgewiesen sei, dass der Kraftstoff-Verbrauch nicht steige. Es liefen derzeit aber noch weitere Messungen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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