Bei Volvo bildet das autonome Fahren eine Säule der Strategie «Vision 2020». Der neue XC90 gibt dabei einen ersten Vorgeschmack auf die Zukunft.
Das Ziel ist hoch gesteckt und ausgesprochen ambitioniert. «Im Zuge unseres Strategieplans 'Vision 2020' wollen wir erreichen, dass kein Mensch mehr in einem Volvo schwer verletzt oder gar getötet wird», sagt Lex Kerssemakers, Volvo-Vizepräsident für Produkt-Strategie. «Das ist unser festes Versprechen.» Eng verknüpft mit dem Sicherheitsaspekt ist neben der Konnektivität vor allem das autonome Fahren, das beim schwedischen Hersteller ganz hoch im Kurs steht.
Neuer Volvo XC90 als autonomer Vorreiter
So plant Volvo, bis 2017 im Zuge des Projektes «Drive Me» rund 100 Autos im Straßenalltag von Göteborg autonom fahren zu lassen. Die Technik halten die Schweden bereits parat und optimieren sie im Laufe der Zeit. So erhält der neue Volvo XC90, der im Oktober auf dem Autosalon in Paris seine Weltpremiere feiern wird, eine Adaptive Cruise Control mit einem Stauassistenten, der damit alleine durch den Verkehr steuert. Einen solchen Staupiloten hat bereits auch Mercedes im Angebot.
Auch das City Safety-System, das Volvo schon seit Jahren anbietet und automatische Bremsungen einleitet, wurde weiterentwickelt. Zudem erhält das SUV eine 360 Grad-Rundumsicht-Kamera und ein System, mit dem das Flaggschiff automatisch rückwärts einparken kann. «Der XC90 wurde so konzipiert, um der sicherste Volvo zu sein», sagt Sicherheitschefin Lotta Jakobsen.
Kreuzungsassistent bremst automatisch ab
Volvo sichert den XC90 nun auch an der Kreuzung ab. Hierbei wird das SUV automatisch abgebremst, wenn der Fahrer beim Abbiegen in den Gegenverkehr zu steuern droht. Bisher gibt der Fahrer dabei noch den Ton an und wird dieses auch 2020 weiterhin tun können. Doch er kann die Führung auch abgeben und sich dem Lesen der Zeitung hingeben oder Mails checken. «Die Technik, die wir AutoPilot nennen werden, ermöglicht es dem Fahrer, das Fahren vollständig dem Auto zu überlassen», sagt Erik Coelingh, Technical Specialist bei der Volvo Car Group.
Auch die so genannte Run off Road Protection ist ein weiterer Baustein auf dem Weg zum autonomen Fahren. Das System erkennt, wann das Fahrzeug von der Straße abkommt und strafft die Gurte. Zudem gibt es einen energieabsorbierenden Bereich zwischen Sitz und Sitzrahmen, mit dem vor Wirbelsäulenverletzungen geschützt wird. Im Verbund mit anderen Fahrassistenten sollen diese Situationen allerdings dann gar nicht erst vorkommen.
Volvo schafft Unfallursachen ab
Und die Komponenten werden nicht nur am Auto selbst stets weiterentwickelt. Denn Volvo integriert auch die Straße selbst in die Planungen zum autonomen Fahren mit ein. Dort sollen Magnete in den Asphalt integriert werden, um das Fahrzeug über Magnetsteuerung in der Spur zu halten.
«Ablenkung und Unaufmerksamkeit sind die häufigsten Unfallursachen im heutigen Straßenverkehr», so Jakobsson. In mittelbarer Zukunft jedoch sollen diese Ursachen beim autonomen Fahren keine Rolle mehr spielen. (AG/TF)