Neuer Volvo XC90 wird windschnittiger

Zehn Prozent besserer Cw-Wert geplant

Neuer Volvo XC90 wird windschnittiger
So sieht der alte Volvo XC90 aus. Der Neue wird windschnittiger. © Volvo

Die Aerodynamik spielt bei Volvo eine wichtige Rolle – und das nicht nur wegen der mit einem besseren Cw-Wert einhergehenden Verbrauchsreduktion. Auch mit Blick auf die Sicherheit kommt dem Thema Bedeutung zu.

Der Autobauer Volvo hat sich ambitionierte CO2-Ziele gesetzt. Bereits bis Ende des kommenden Jahres wollen die Schweden den CO2-Ausstoß ihrer Modelle auf 124 g/km reduzieren: Dazu beitragen sollen die neuen Drive-E-Motoren. Statt hubraumstarker Sechs- und Fünfzylinder werden zukünftig downgeziste Vierzylinderaggregate bei Volvo für Vortrieb sorgen.

Sollte die neue Motorengeneration sich derart gut verkaufen, wie es die Verantwortlichen annehmen, sei ein solcher Zielwert zu erreichen. Nach den ersten sechs Monaten dieses Jahres kommen die Schweden in Europa nach eigenen Angaben auf einen Flottenwert von 134,5 g/km. „Wir sind das Unternehmen, das den CO2-Wert am stärksten reduziert“, betont Volvo-Entwicklungschef Peter Mertens im Gespräch mit der Autogazette.

Mertens selbst geht davon aus, dass der von der EU für das Jahr 2020 vorgeschlagene CO2-Grenzwert von 95 g/km – den die deutschen Premiumhersteller gerne abgeschwächt sehen würden – erreicht wird, allerdings mit einem gewissen Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen. Im Falle von Volvo sind das Plug-in-Hybride, wie beispielsweise beim Volvo V60. „Die reine Elektromobilität genießt für uns derzeit keine Priorität“, sagt Mertens. „Hier muss sich der Markt erst noch entwickeln.“

Aerodynamik steht bei Volvo oben auf Agenda

Ganz oben auf der Agenda steht indes bei Volvo die Aerodynamik. „Ein für uns ganz wichtiges Thema zur Verbrauchsreduktion.“ An der Reduktion des Cw-Wert wird bei den Schweden mit Nachdruck gearbeitet. So hat Mertens an seine Designer und Aerodynamiker für den Ende 2014 auf den Markt kommenden SUV XC90 das Ziel ausgegeben, den Luftwiderstandsbeiwert um zehn Prozent zu reduzieren. Derzeit kommt der XC90 auf einen Cw-Wert von 0,36. Für den Verbrauch bedeutet dies eine Menge. So entspricht eine Cw-Wert-Verbesserung von 0,01 rund 0,1 Spritersparnis im Alltagsverbrauch.

Entwicklungschef Peter Mertens.
Entwicklungschef Peter Mertens Volvo

Hier spart nicht nur der Kunde beim Tanken, sondern auch der Hersteller. Denn um eine vergleichbare Menge Sprit beim Gewicht zu sparen, müsste das Auto um 35 Kilo leichter werden. Und Leichtbau kostet deutlich mehr als die Aerodynamik.

So wie beim XC90, der auf der neuen „Skalierbaren Produkt Architektur“ basieren wird, werden dann alle anderen Modellneuheiten jeweils verbesserte Cw-Werte aufweisen, verspricht Mertens. „Hier geht es natürlich um eine Verbrauchssenkung, aber nicht nur. Denn neben dem reinen Verbrauch spielt hier auch die Fahrsicherheit und die Aeroakustik für uns eine wichtige Rolle. Entsprechend widmen wir der Aerodynamik und den damit einhergehenden Aspekten ein starkes Augenmerk.“

Führungsrolle bei CO2-Reduktion angepeilt

So wie eine gute Aerodynamik beispielsweise durch kluge Windabrisskanten am Heck den Auftrieb reduzieren kann, sorgen geschickte aerodynamische Maßnahmen auch für eine Reduktion des Geräuschs. Ein Aspekt, der gerade für einen Premiumhersteller wichtig ist. „Entsprechend gibt es hier ganz viele Teilaspekte, die mit der Verbesserung der Aerodynamik einhergehen.“

Volvo C30 im Windkanal
EiN C30 im Windkanal von Volvo in Göteborg Volvo

Das Ziel von Volvo für die Zukunft ist klar. Man möchte nicht nur eine Führungsrolle bei der CO2-Reduktion unter den Premiumherstellern einnehmen, sondern den Kunden neben einem ausgesprochen komfortablen Reisen vor allem ein Höchstmaß an Sicherheit bieten. So verfolgt Volvo das Ziel, dass bis zum Jahr 2020 kein Mensch mehr in einem Volvo ums Leben kommt – und bei der Erreichung dieses Ziels spielt zwar nicht die Aerodynamik die maßgebliche Rolle, aber zu vernachlässigen ist sie auch nicht, wie das Beispiel Fahrdynamik beziehungsweise Verwirbelungen von Schmutz beispielsweise an die Seitenscheiben zeigt. (AG/FM)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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