Volvo will in Deutschland Allzeithoch von 1997 knacken

Autobauer legt bei Absatz und Gewinn zu

Volvo will in Deutschland Allzeithoch von 1997 knacken
Der neue Volvo V90 Cross Country © Volvo

Volvo hat das Vorjahr mit einem Rekordabsatz und einem steigenden Gewinn beendet. So soll es auch 2017 weitergehen. In Deutschland will der Autobauer dabei das All-Time-High aus dem Jahr 1997 knacken, wie Deutschland-Chef Thomas Bauch sagte.

Von Frank Mertens

Der schwedische Autobauer Volvo kann zufrieden sein. Denn der Konzern konnte im Vorjahr seine weltweiten Auslieferungen nicht nur um 6,2 Prozent auf 534.332 Fahrzeuge steigern und damit einen neuen Absatzrekord erzielen, sondern auch beim Betriebsergebnis deutlich zulegen. Es stieg auf 1,2 Milliarden Euro. In 2015 hatte es noch bei 698 Millionen Euro gelegen, wie das Unternehmen bei der Vorstellung der Jahresergebnisse an diesem Mittwoch in Stockholm mitteilte. Der Umsatz stieg um zehn Prozent auf 19,1 Milliarden Euro, die Umsatzrendite von vier auf 6,1 Prozent.

Der Umsatz legte im gleichen Zeitraum von 164,0 Milliarden SEK (17,3 Milliarden Euro) auf 180,7 Milliarden SEK (19,1 Milliarden Euro) zu, was ein Plus von zehn Prozent bedeutet. Auch die Umsatzrendite verbesserte sich nochmals – von vier auf nunmehr 6,1 Prozent 2016.

Absatz auf Allzeithoch

„Volvo eilt von Erfolg zu Erfolg. Die neuen Modelle sind erfolgreich, der Absatz erklimmt ein Allzeithoch und die Gewinne steigen nachhaltig“, sagte Volvo-Chef Håkan Samuelsson. Für 2017 erwartet er erneut ein Rekordjahr. Getragen wird das Wachstum der Schweden von einer großen Modelloffensive. So wurde im vergangenen Jahr die 90er-Baureihe komplettiert. So kam nicht nur der S90, der V90, sondern auch der V90 Cross Country auf den Markt. Als wichtigster Markt erwies sich dabei China. Dort setzte Volvo im Vorjahr 90.930 Fahrzeuge ab, ein Plus von 11,5 Prozent im Vergleich zu 2015. Noch stärker zulegen konnte Volvo in den USA: hier stieg der Absatz um über 18 Prozent auf 82.726 Fahrzeuge. Dahinter folgt Schweden (70.268 Fahrzeuge), Großbritannien (46.669) und Deutschland (39.923).

Auf dem deutschen Markt legte Volvo dabei um elf Prozent zu. Dabei kam Volvo zwar nur auf einen Marktanteil von 1,2 Prozent. „Doch wir kamen auf einen Segmentanteil von fünf Prozent“, sagte Deutschland-Geschäftsführer Thomas Bauch am Rande einer Fahrveranstaltung in Berchtesgaden. Und der Aufwärtstrend für Volvo in Deutschland soll sich auch in diesem Jahr fortsetzen. Zwar nannte Bauch keine konkrete Absatzzahl für 2017, doch so viel sagte er doch. „Wir wollen in diesem Jahr besser abschneiden als beim All-Time-High von 1998.“ Damals konnte Volvo 42.267 Fahrzeuge absetzen.

XC60 feiert Premiere in Genf

Der Volvo XC60 überzeugt, auch bei den Absatzzahlen.
Der Volvo XC60 wird überarbeitet Volvo

Die Chancen, dass das gelingt, stehen für die Marke bestens. Denn auf dem Autosalon in Genf feiert der neue XC60 seine Weltpremiere. Das SUV ist der Bestseller bei den Kunden. Im Vorjahr führte es in Deutschland das Verkaufsranking mit 14.525 Einheiten vor dem Premium-SUV XC90 (7378) und dem V40 (5408) an. Auf den Markt kommen wird der neue XC60 dann ab Sommer, entsprechend wird er noch die Absatzzahlen in diesem Jahren positiv beeinflussen können. Ihre Modelloffensive setzen die Schweden dann im Herbst mit der Vorstellung des Kompakt-SUV XC40 fort. Mit diesem Modell wird man dann ab 2018 seinem Ziel von 60.000 Einheiten in Deutschland bis 2020 deutlich näher kommen.

Neben der Absatzsteigerung zeigte sich Bauch auch mit den neuen Geschäftsmodellen wie der Schwedenflotte (einem Mietwagenangebot), dem Schweden-Leasing und der Schweden-Versicherung fast rundum zufrieden. „Wir wollten mit dem Schweden-Leasing 2000 Fahrzeuge absetzen, geworden sind es 7000. Das Angebot trifft den Geschmack unserer Kunden“, stellte Bauch zufrieden fest.

Zulegen bei Versicherungen

Deutschland-Chef Thomas Bauch Volvo

Noch zulegen könne man indes bei den Versicherungen. Hier seien im Rahmen der Verkäufe im Vorjahr zehn Prozent Verträge abgeschlossen werden. „Das ist für den Start gut, aber unser Ziel liegt hier bei 60 Prozent“, so Bauch. Zusammen mit der Allianz unterbreitet Volvo seinen Kunden dabei Versicherungsangebote, die insbesondere auf den Aspekt der Sicherheit abzielen, einer Kernkompetenz der Schweden. Kunden, die sich für Fahrassistenzsysteme entscheiden, bekommen entsprechend günstigere Policen.

Mit Blick auf die globale Entwicklung setzt Volvo beim autonomen Fahren auf Partnerschaften wie die mit dem Fahrdienstvermittler Uber und ab September mit Autoliv, mit dem gemeinsam Software für selbstfahrende Autos entwickelt werden soll. „Mit diesen Allianzen wappnet sich Volvo Cars für die anstehenden Veränderungen in der Automobilindustrie. Die Themen nachhaltige Profitabilität, steigende Absätze und neue Geschäftsinitiativen werden wir auch in 2017 weiter verfolgen“, so Samuelsson.


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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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