Piaggio elektrisiert die Vespa

Finale Serienversion

Piaggio elektrisiert die Vespa
Die Vespa Elettrica schafft bis zu 100 Kilometer mit einer Ladung © Vespa

Piaggio setzt die Vespa unter Strom. Der Kult-Roller aus Italien soll ab dem nächsten Frühjahr elektrisch bis zu 100 Kilometer mit einer Ladung fahren können und bald Verstärkung erhalten.

2016 stellte Roller-Gigant Piaggio auf der Motorradmesse Eicma eine elektrisch angetriebene Version des Kult-Rollers Vespa als Studie vor. Auf der diesjährigen Eicma (bis 12. November) reichen die Italiener die finale Serienversion nach. Das Elettrica genannte Modell soll sich als Premium-Produkt mit gehobener Reichweite von Billig-Rollern aus Fernost abheben.

Bereits optisch setzt sich der kleine Stromer eindrucksvoll in Szene. Neben dem unverkennbaren Vespa-Stil, der auch in seiner zeitgemäßen Interpretation überzeugt, sorgt eine Lackierung in Chrom-Grau mit metallischen Reflexionen für eine glänzende Aura. Im Kontrast dazu gibt es leuchtend blaue Akzente an den Felgen, der Verkleidung und der Sitzbank.

Elektro-Vespa mit technisch anspruchsvoller Ausstattung

Darüber hinaus setzt Piaggio auf eine technisch anspruchsvolle Ausstattung. So gibt es einen LED-Scheinwerfer, eine USB-Steckdose, ein Cockpit mit farbigem 4,3-Zoll-TFT-Display, ein Helm-Staufach unter der Sitzbank und zeitgemäße Konnektivität. Die Italiener versprechen ein neues Multimedia-Bordsystem, bei dem die Einbindung von Smartphones eine zentrale Bedeutung haben wird.

Auch beim Antrieb wollen die Italiener gehobenes Niveau bieten. Die Performance soll jedenfalls die von traditionellen 50er-Rollern übertreffen. Der E-Motor ist auf eine Dauerleistung von 2 kW (knapp 3 PS) ausgelegt, bis zu 4 kW (ca. 5,5 PS) Spitzenleistung sind aber möglich. Zudem stellt die E-Maschine ein sattes Drehmoment von 200 Newtonmeter zur Verfügung. Da die Elettrica in der 50er-Klasse antreten dürfte, wird die Höchstgeschwindigkeit allerdings auf 45 km/h begrenzt bleiben.

Range Extender-Variante in Planung

Eindrucksvoller ist die angekündigte Reichweite von 100 Kilometern. Wobei sich diese abhängig von Fahrweise und -modus in der Praxis deutlich verkleinern dürfte. Neben einem Eco- bietet die Elettrica auch einen Power-Modus, der dann einen negativen Einfluss auf die Reichweite haben wird. An Bord befindet sich ein Ladekabel, das sich an normale Haushaltssteckdosen anschließen lässt. Der Lithium-Ionen-Akku soll bei 230 Volt in gut vier Stunden vollständig geladen sein. Laut Piaggio ist die Batterie auf eine Haltbarkeit von mindestens 10 Jahren ausgelegt. Nach rund 1000 Ladezyklen soll der Stromspeicher noch über 80 Prozent seiner Ursprungskapazität verfügen.

Piaggio plant eine zweite Elettrica-Variante mit Range Extender und einer Gesamtreichweite von 200 Kilometern. In dieser X genannten Version kommt ein kleineres Batteriepaket für etwa 50 Kilometer Reichweite zum Einsatz. Ein Generator kann mit dem Benzin aus einem drei Liter großen Tank Strom für weitere 150 Kilometer generieren. Wann die Vespa Elettrica in Deutschland in den Markt kommt, verrät Piaggio noch nicht. Auch zum Preis gibt es noch keine Informationen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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