Vanda Dendrobium: Die schnellste Orchidee der Welt

Elektro-Bolide schafft 320 km/h

Vanda Dendrobium: Die schnellste Orchidee der Welt
Der Vanda Drenborium kann 2020 in Kleinserie gehen © Vanda Electrics

Vanda Dendrobium ist kein Druide aus dem Kanutenwald. Dafür könnte der in Singapur beheimatete Batteriehersteller potente Interessenten mit einem in jeder Hinsicht elektrisierenden Boliden verzaubern.

Seit einiger Zeit machen vermehrt fernöstliche Newcomer der E-Mobilitätsszene mit eindrucksvollen Elektrosportwagen auf sich aufmerksam. Jüngster Star in diesem illustren Reigen ist der in Singapur beheimatete Batteriehersteller Vanda Electrics. Mit dem über 300 km/h schnellen Dendrobium haben die Asiaten einen Flachmann auf die Räder gestellt, der möglicherweise sogar in Serie gebaut wird.

Da Autobau-Expertise bei Vanda Electrics in eher rudimentärer Form vorhanden sein dürfte, hat sich die Firma für ihr Sportwagenprojekt einen kompetenten Entwicklungspartner aus Europa ins Boot geholt: Williams Advanced Engineering. Unter anderem hat die Tochter des Formel-1-Rennstalls einst den Hybridsportwagen Jaguar CX-75 gebaut.

Vanda Drenborium in drei Sekunden auf 100

Was die Realisierung avantgardistischer Hightech-Renner betrifft, sind die Briten also keineswegs unbeleckt. Und wie es sich für ein Leuchtturm-Fahrzeug gehört, hat man sich im Fall des Dendrobium für besonders teure Lösungen und Materialien entschieden. So bestehen Unterbau und Karosserie aus einen Leichtbaumix aus Aluminium und Kohlefaserlaminat. Wirklich leicht ist der Dendrobium allerdings nicht, denn vor allem die nicht näher spezifizierte Traktionsbatterie, die von Vanda Electrics kommt, dürfte einen nicht unerheblichen Anteil an den 1750 Kilogramm Leergewicht haben.

Angetrieben wird der E-Renner von jeweils zwei Elektromotoren pro Achse, wobei die vorderen Aggregate an einem einstufigen Direktgetriebe und an der Hinterhand an einem mehrstufigen Getriebe gekoppelt sind. Leistungseckdaten werden von Vanda nicht genannt, doch soll der Dendrobium den Standardsprint in rund drei Sekunden abhaken und über 320 km/h schnell werden.

Spektakuläre Öffnung der Türen

Zu den optischen Besonderheiten gehören die vom Fahrzeugkörper abgetrennten vorderen Radhäuser mit schmalen Scheinwerfereinheiten und sehr langgezogenen LED-Tagfahrleuchten. Auch die hinteren Radhäuser sind separiert und über einen großen Heckflügel miteinander verbunden. Das schmale Rückleuchtenband verläuft über die ganz Breite des Spoilers bis in die unteren Enden der hinteren Radhäuser.

Am spektakulärsten ist jedoch der Türöffnungsmechanismus. Dabei klappen die Seitentüren samt Dach automatisch nach oben und hinten. Diese Choreographie soll laut Vanda dem Öffnen einer Orchideenblüte gleichen, weshalb das Fahrzeug nach der vor allem in Südostasien beheimateten Orchideen-Gattung Dendrobium benannt wurde. Über eine Serienfertigung wird nachgedacht. Sollte es ausreichend Kaufinteressenten geben, könnte der Orchideen-Racer ab 2020 auch an zahlungskräftige Kunden gehen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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