Deutsche Autobauer legen in USA im März leicht zu

Trotz Kaufzurückhaltung

Deutsche Autobauer legen in USA im März leicht zu
VW profitiert von hoher SUV-Nachfrage. © dpa

Die US-Kunden haben sich im März beim Neuwagenkauf zurückgehalten. Trotzdem konnten die deutschen Autobauer zulegen. Die Kernmarke VW legte um 2,7 Prozent zu, büßte aber an Dynamik ein.

Die US-Verbraucher haben sich im März beim Autokauf überraschend stark zurückgehalten. Obwohl die Hersteller immer kräftiger mit Rabatten nachhelfen, wurde die Branche verglichen mit dem Vorjahreszeitraum erneut weniger Neuwagen los. Das geht aus den am Montag veröffentlichten Absatzzahlen der Konzerne hervor. Die großen deutschen Autobauer konnten allerdings Zuwächse verbuchen.

Der Absatz von Volkswagen kletterte im März jedoch nur noch leicht. Mit 27.635 Fahrzeugen setzte die Kernmarke des Autokonzerns 2,7 Prozent mehr ab als im Vorjahresmonat. In den Vormonaten hatte die Marke mit dem blauen VW-Logo jeweils deutlich prozentual zweistellige Absatzzuwächse erzielt, im ersten Quartal steht insgesamt auch ein Plus von zehn Prozent zu Buche.

Jetta-Verkäufe gehen zurück

Während die Verkäufe bei der Golf-Serie und beim Passat zulegten, ging der Absatz beim wichtigsten US-Modell Jetta im März um gut sieben Prozent im Jahresvergleich zurück. Der Dieselskandal um manipulierte Abgastests hatte die Verkäufe in den USA zwischenzeitlich stark belastet, zuletzt ging es aber wieder bergauf. Die VW-Premiumtöchter Audi und Porsche schafften im März Verkaufsanstiege um 1,7 beziehungsweise 3,6 Prozent.

Der deutsche Oberklassehersteller Daimler brachte mit seiner Marke Mercedes-Benz USA 29.092 Pkw und damit 3,3 Prozent mehr Autos als im Vorjahreszeitraum an die US-Kundschaft. In den beiden Vormonaten war das Plus der Stuttgarter noch etwas stärker ausgefallen, im ersten Quartal steht insgesamt ein Zuwachs von 4,5 Prozent zu Buche. Rivale BMW schaffte nach längerer Durststrecke ein Plus von 3,5 Prozent auf 36.002 Fahrzeuge.

1,56 Millionen Autos verkauft

Insgesamt kühlt sich der US-Automarkt nach einem von niedrigen Zinsen und billigem Sprit befeuerten Verkaufsboom ab. Dem Analysehaus Autodata nach wurden im vergangenen Monat 1,56 Millionen Neuwagen verkauft. Das entspricht einem Rückgang um etwa 1,7 Prozent im Jahresvergleich. Damit wurden die Erwartungen der Marktbeobachter deutlich verfehlt. Anleger reagierten enttäuscht, die Aktien großer Autobauer gerieten an der Börse unter Druck.

Während US-Marktführer General Motors immerhin 1,6 Prozent mehr Autos loswurde, verbuchte Konkurrent Ford ein dickes Minus von 7,2 Prozent. Auch die internationalen Schwergewichte Toyota, Fiat Chrysler und Honda mussten Abstriche machen. 2016 hatte die Branche mit etwa 17,5 Millionen verkauften Neuwagen das zweite Jahr mit einem Absatzrekord in Folge geschafft. Doch obwohl es nach Angaben von Analysten immer mehr Preisnachlässe und Sonderangebote gibt, flaut der Boom nun ab. (dpa)

Volkswagen

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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