«Wir sind auf der Zielgeraden»

Verhandlungen zur Opel-Sanierung

Die Gespräche der Opel-Betriebsräte mit der Unternehmensführung stehen kurz vor dem Abschluss. Es geht um einen Verzicht der Belegschaft in Höhe von 265 Millionen Euro pro Jahr und eine gleichzeitige Beteiligung an «New Opel».

Die Verhandlungen über den Beitrag der Opel-Mitarbeiter zur Unternehmenssanierung sind ohne Ergebnis unterbrochen worden. «Heute wird es kein Ergebnis geben, wir machen erstmal eine Denkpause», sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Wann die Gespräche zwischen der designierten Mutter Magna, dem Alteigentümer General Motors (GM) und den europäischen Arbeitnehmervertretern fortgesetzt werden, stehe noch nicht fest.

Die Einigung in den Verhandlungen zwischen Magna, Opel, dem Alteigentümer General Motors (GM) und den europäischen Arbeitnehmervertretern ist eine Voraussetzung für die Unterzeichnung des Kaufvertrags. Nach den Plänen soll die Belegschaft bis 2014 auf jährlich 265 Millionen Euro verzichten und im Gegenzug mit zehn Prozent an «NewOpel» beteiligt werden.

Bereitschaft mehrfach erklärt

Der Betriebsrat hatte seine Bereitschaft zu Einsparungen wiederholt deutlich gemacht, sie aber an Bedingungen geknüpft. Demnach sollen betriebsbedingte Kündigungen genauso ausgeschlossen werden wie Werkschließungen. Zudem verlangen Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter eine «faire Verteilung der Lasten» unter den europäischen Werken. Mehrere Länder wie Belgien, Spanien und Großbritannien hatten daran Zweifel geäußert. Sie befürchten, dass Deutschland sich die Bevorzugung eigener Standorte über Staatshilfen erkauft haben könnte. Opel wird seit Monaten nur dank eines Überbrückungskredits von Bund und deutschen Opel-Ländern am Leben gehalten.

Auf der Streichliste des kanadisch-österreichischen Zulieferers Magna und seiner russischen Partner stehen rund 10.500 Stellen, davon etwa 4500 in Deutschland. Der Betriebsrat will den erforderlichen Stellenabbau vor allem über Regelungen etwa zur Arbeitszeitverkürzung oder Altersteilzeit erreichen.

Englische Gewerkschaft macht Druck

Bei der Debatte um die Zukunft der europäischen Opel-Werke machen britische Gewerkschaften weiter Druck. Nach mehreren Treffen mit dem künftigen Opel-Eigner Magna kritisierte der Vorsitzende der Gewerkschaft Unite, es gebe immer noch keine Garantien für die langfristige Zukunft der englischen Werke in Ellesmere Port und in Luton.

«Die Lage ist sehr ernst», sagte Tony Woodley am Donnerstag im BBC-Radio. Es gehe die Angst um, dass 1000 Jobs wegfallen könnten. Von den Werken, in denen die Modelle der Opel-Schwestermarke Vauxhall gebaut werden, hingen 25 000 Jobs ab. Woodley hatte bereits ein «abgekartetes Spiel» bei dem Deal mit Magna beklagt, weil die deutsche Regierung Milliardenhilfen in Aussicht gestellt hatte. In Großbritannien arbeiten in den Opel-Werken rund 5000 Menschen. (dpa/AG)

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