Weyler: A3-Produktion bleibt in Ingolstadt

Audi-Marketing-Vorstand

Audi peilt in China mittelfristig eine «Verdoppelung bis Verdreifachung» der Verkäufe an. Im Interview spricht Audi-Vorstand Ralph Weyler über Absatzerwartungen, den Produktionsstandort des A3 und alternative Antriebe.

Von Frank Mertens

Der Ingolstädter Autobauer Audi setzt mit Blick auf die weltweiten Absatzzahlen große Hoffnungen auf den chinesischen Markt. «China ist für uns zu einem zweiten Heimatmarkt geworden. Von daher stellen wir uns mittelfristig vor, dass wir dort zwischen 160.000 bis 240.000 Fahrzeuge pro Jahr verkaufen können, also eine Verdopplung bis Verdreifachung gegenüber den heutigen Zahlen», sagte Audi-Vorstand Ralph Weyler im Interview.

Stürmisches Wachstum in Russland

In den ersten acht Monaten dieses Jahres konnte Audi in China bereits über 52.000 Fahrzeuge absetzen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Wachstum von 74 Prozent. Überrascht zeigte sich Weyler, der bei Audi den Vertrieb und das Marketing verantwortet, davon nicht. «Wenn wir überrascht worden wären, hätten wir diese Stückzahlen nicht liefern können.» Neben dem A6 läuft in China vor allem der A4 sehr gut.

«Das ist deshalb so erfreulich, weil der chinesische Markt bisher ein Chauffeurmarkt war. Jetzt gelingt es uns jedoch, mehr jüngere Menschen aus der nachwachsenden Business-Elite als Kunden zu gewinnen», fügte Weyler hinzu. Ein «stürmisches Wachstum» verzeichnet Audi darüber hinaus in Russland. «Allein in diesem Jahr werden wir dort 9000 Fahrzeuge verkaufen. Vor ein paar Jahren waren es gerade einmal 2000 bis 3000 Einheiten.»

Absatzerwartungen bekräftigt

Einer möglichen Verlagerung der Produktion des A3 von Ingolstadt nach Wolfsburg erteilte Weyler eine klare Absage. «Der A3 wird weiter in Ingolstadt produziert werden.» Entsprechende Spekulationen waren im Anschluss an eine Aussage von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking aufgekommen, der sich unzufrieden mit der Auslastung des VW-Stammwerkes in Wolfsburg gezeigt hatte. «Die Kollegen bei Volkswagen lösen ihre Aufgaben auf ihre Art, sie werden sicher ein zusätzliches Potenzial für den Standort Wolfsburg finden», sagte Weyler dazu.

Der Manager bekräftigte, dass Audi auch 2006 einen Rekordabsatz, den elften in Folge, erzielen werde. «Wir wollen in diesem Jahr 890.000 Fahrzeuge verkaufen, was einem Wachstum von rund 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Wir werden in den nächsten Monaten noch einmal an Dynamik zulegen. Das liegt auf der einen Seite an dem neu eingeführten TT, an dem sensationell gut laufendem A3 und der hohen Nachfrage nach dem Q7», so Weyler.

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