VW setzt auf Großkundenrabatte

Volkswagen ist bei den Sonderzulassungen im August unangefochtener Spitzenreiter. Knapp die Hälfte der Autos aus Wolfsburg ging mit Rabatten an Großkunden.

Volkswagen frischt die Statistiken auf. Nach einem Bericht des «Handelsblatt» verkaufen die Wolfsburger deutlich mehr Autos als Sonderzulassungen als im Vorjahr. Die Zeitung beruft sich auf eine Studie des Center of Automotive Research (CAR) unter der Leitung von Ferdinand Dudenhöffer. Demnach hat VW im August 43 Prozent aller Verkäufe als Vorführ- und Dienstwagen als Tageszulassung oder an Autovermieter an den Mann gebracht. Im Vorjahresmonat waren es lediglich 25 Prozent aller Verkäufe gewesen.

Trend ausgemacht

Importeurskreise hätten laut der Zeitung den VW-Trend schon seit mehreren Monaten beobachtet. So habe VW in diesem Jahr in Deutschland lediglich 130.000 private Kunden mit einem Neuwagen bis Anfang September beglückt. Im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt noch 200.000 Käufer.

Doch VW steht mit dieser Entwicklung nicht allein auf dem deutschen Markt da - vor allem nach dem sehr schlechten Absatz im ersten halben Jahr 2007 mit Mehrwertsteuererhöhung und Klimadebatte. So frisiert ebenso die Konkurrenz ihre Zahlen mit Sonderzulassungen auf, überlässt den Wolfsburgern aber auch hier die Marktführerschaft. Während VW mit 19.554 Sonderzulassungen unangefochten die Spitzenposition einnimmt, liegt Opel mit deutlichem Abstand und 12.051 Verkäufen auf dem zweiten Rang vor Ford mit 8293 Sonderverkäufen.

Nur kurzfristige Erfolge

Dabei bieten die Sonderzulassungen nur kurzfristig Erfolge. Mit mehr Verkäufe werden die Absatzzahlen natürlich angehoben, doch erlösen die Hersteller mit den Rabattaktionen deutlich weniger als im Verkauf an Privatkunden. Zudem würden die zumeist schnell wieder veräußerten Fahrzeuge dann mit teuren Neuwagen um die Gunst der Käufer buhlen. Renault-Chef Jacques Rivoal nennt diesen Handel ein «Teufelszeug», nachdem der Importeur aus Frankreich früher ebenso zu den Marktführern bei den Sonderzulassungen gezählt hatte. Mit nunmehr 4040 Verkäufen an Großkunden belegt Renault im August den fünften Rang hinter Audi mit 7979 Verkäufen.

Zumeist können die Hersteller den Verlust durch die im Ausland stark angewachsene Nachfrage wieder ausgleichen. In Deutschland aber wird trotz der IAA kaum ein anderer Kurs gefahren werden. Dudenhöffer erwartet für 2007 einen Privatkundenanteil von unter 40 Prozent. Das wäre die niedrigste Prozentzahl seit 1990. (AG)

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