Vorbereitung für Trennung von GM läuft

Opel-Betriebsratschef Franz

Bei Opel wird die Trennung vom Mutterkonzern vorbereitet. Die Grundlage für eine europäische Lösung bieten die staatlichen Einlagen, sagte Opel-Betriebsratschef Klaus Franz.

Die Vorbereitungen für eine Trennung des Autobauers Opel von dem schwer angeschlagenen US- Mutterkonzern General Motors laufen nach Angaben des Betriebsrates auf Hochtouren. «Für uns gibt es nur eine Zukunftsperspektive, und die liegt in einem europäischen Modell», sagte Opel- Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz. Opel werde dabei auch Arbeitsplätze abbauen müssen. IG- Metall-Chef Berthold Huber kündigte an, das Opel-Management werde bei einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung an diesem Freitag einen Sanierungsplan vorlegen. Unterdessen trifft die US-Regierung bereits Vorsorge für den Notfall einer Pleite von General Motors (GM).

Bürgschaft sichert Liquidität

«Was übrig bleibt in Europa, ist Opel und unsere Schwestermarke Vauxhall in England», sagte Franz in Rüsselsheim. Das sei der Kern des Vorschlags der Arbeitnehmervertreter im Opel-Aufsichtsrat für den von der Bundesregierung verlangten Sanierungsplan.

Um die überlebenswichtige Abspaltung von der insolvenzbedrohten US-Mutter General Motors zu erreichen, sei Opel vorübergehend auf staatliche Einlagen angewiesen. «Wir brauchen die Einlagen, um die Fragen der Liquidität und des Eigenkapitals zu sichern und um mit diesen Einlagen die Grundlage zu liefern, dass GM Anteile von Opel abgibt», sagte Franz, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef bei Opel ist. Ein privater Investor sei derzeit nicht in Sicht. Hilfen sollten von den Ländern, dem Bund und anderen nationalen Regierungen in Europa kommen, in denen Opel Standorte hat.

Stellenabbau unumgänglich

Franz hat keine Hoffnung auf eine Opel-Sanierung ohne Stellenabbau. «Das wird nicht ohne Schaden gehen und auch nicht ohne Arbeitsplatzabbau. Das sage ich klipp und klar und ohne Illusionen», betonte der Betriebsratschef. In den laufenden Verhandlungen mit dem Management forderten die Arbeitnehmervertreter allerdings, dass auf Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden müsse. Vielmehr solle die Last auf viele Schultern verteilt werden.

In den USA sprächen externe Berater des Finanzministeriums mit Banken über Insolvenz-Kredite von mindestens 40 Milliarden Dollar (31 Mrd Euro) für GM und den kleineren Konkurrenten Chrysler, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Insider. Dies wären der Zeitung zufolge die höchsten Darlehen dieser Art in der Geschichte der Vereinigten Staaten.

39 Milliarden Dollar nötig

Die Kredite würden im Extremfall der Sanierung der Hersteller im Rahmen einer Insolvenz unter Gläubigerschutz dienen. Diesen nach US-Recht möglichen Weg haben bereits viele Konzerne wie etwa fast alle großen amerikanischen Fluggesellschaften für einen Neuanfang genutzt. GM und Chrysler lehnen den Schritt bislang allerdings ab und haben vor Kosten von zusammen 125 Milliarden Dollar gewarnt.

Die US-Regierung suche ebenfalls weiter einen Weg zur Sanierung ohne Insolvenz, halte den Gläubigerschutz aber für eine nach wie vor zu prüfende Variante, zitierte die Zeitung Insider. «Alles ist derzeit auf dem Tisch», so eine mit den Erwägungen vertraute Person. GM und Chrysler hängen derzeit am Tropf des Staates und fordern zur Rettung nun Hilfen von insgesamt 39 Milliarden Dollar. (dpa)

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