Vor neuer Kursbestimmung

Porsche

Die Integration in den Volkswagenkonzern wird noch etwas dauern. Aber der neue Chef wird künftig wie der in Wolfsburg heißen. Voraussichtlich heute tritt Martin Winterkorn seinen Posten bei der der Porsche Holding SE an.

Die neue Porsche-Führungsspitze legt an diesem Mittwoch die Zukunftsstrategie für den Sportwagenbauer vor. Erwartet wird, dass bei der Bilanz-Pressekonferenz in Stuttgart VW- Chef Martin Winterkorn offiziell seien Posten als Vorstandsvorsitzender der Porsche Holding SE antreten wird. Volkswagen und Porsche hatten vor wenigen Tagen die letzten vertraglichen Hürden auf dem Weg zu einem neuen Auto-Giganten genommen. Die Sportwagenschmiede soll bis 2011 in mehreren Schritten als zehnte Marke in den VW-Konzern eingegliedert werden.

Verluste durch VW-Optionen

Die Stuttgarter haben wegen der gescheiterten Übernahme von VW im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 (31. Juli) einen Vorsteuerverlust von 4,4 Milliarden Euro eingefahren. Ausschlaggebend für die hohen Belastungen war vor allem, dass Porsche seine Optionen auf VW-Aktien abgewertet hatte, um diese besser verkaufen zu können. Neben einem Anteil von gut 50 Prozent an VW hielt der Sportwagenbauer Optionen auf weitere rund 20 Prozent an dem Wolfsburger Konzern. Ein Großteil davon wurde mittlerweile an das Emirat Katar verkauft.

Nettoergebnis erwartet

Der Absatz des erfolgsverwöhnten Unternehmens war 2008/09 im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent auf 75.200 Sport- und Geländewagen zurückgegangen. Der Umsatz schmolz um 12 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Die Angaben zum Nettoergebnis sollen an diesem Mittwoch vorgelegt werden. Im Jahr zuvor hatte Porsche auch dank der VW-Beteiligung noch einen Gewinn vor Steuern von 8,6 Milliarden Euro und einen Überschuss von 6,4 Milliarden Euro erzielt.

Anteilseigner

Volkswagen und Porsche hatten sich nach einem beispiellosen Übernahmekampf im Sommer auf die Konstruktion eines integrierten Autokonzerns geeinigt. Die Wolfsburger wollen dafür noch in diesem Jahr für rund vier Milliarden Euro mit knapp 50 Prozent beim Sportwagengeschäft von Porsche einsteigen. Im Laufe des Jahres 2011 sollen Volkswagen und Porsche miteinander verschmelzen und Porsche als zehnte Marke in den VW-Konzern eingegliedert werden. Größte Anteilseigner an dem neuen Konzern werden neben der Porsche Holding SE, die 51 Prozent an VW erworben hatte, das Land Niedersachsen und das Emirat Katar, das 17 Prozent der Stimmrechte anstrebt. (dpa)

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