Volkswagen dämpft Hoffnungen für Karmann

Karmann muss sich weiter gedulden. Der angeschlagene Autobauer aus Osnabrück kann in nächster Zeit nicht mit einem Auftrag von Volkswagen rechnen.

Europas größter Autokonzern Volkswagen hat Hoffnungen auf einen Auftrag für den angeschlagenen Autobauer Karmann gedämpft. «Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es noch kein konkretes Projekt für eine Zusammenarbeit zwischen VW und Karmann», sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag in Wolfsburg. Volkswagen sei aber unverändert der Meinung, dass bei Karmann ein hohes Potenzial und ein hohes Know-how vorhanden sei, auf das in Deutschland nicht verzichtet werden dürfe. Karmann baut wegen fehlender Aufträge derzeit massiv Stellen ab.

Mitten im Wahlkampf

Der VW-Sprecher reagierte auf Äußerungen von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff. Der CDU-Politiker hatte am Donnerstag bei einer Wahlkampfveranstaltung gesagt, er glaube, dass es in den kommenden Monaten zu einem Auftrag von VW für Karmann komme. Zuvor hatte er mit Vertretern des Karmann-Betriebsrats gesprochen. Betriebsratsvize Gerhard Schrader sagte, die Karmann- Mitarbeiter dürften nicht für Wahlkampfinteressen «benutzt» werden. In Niedersachsen wird Ende Januar ein neuer Landtag gewählt. Wulff kommt aus Osnabrück und hat dort seinen Wahlkreis.

Am Montag war bekanntgeworden, dass Karmann noch im Januar mehr als 500 Mitarbeitern in Osnabrück kündigen will. Wenn das Unternehmen in der nächsten Zeit keinen Auftrag erhält, ist ein weiterer Stellenabbau geplant. Insgesamt will Karmann rund 1770 von 5000 Stellen an den Standorten Osnabrück und Rheine (NRW) streichen.

Anfang Dezember war die Hoffnung Karmanns auf einen Großauftrag von BMW geplatzt. BMW hatte den Zuschlag für die Produktion eines neuen Mini-Geländewagens an ein Unternehmen in Österreich vergeben. (dpa)

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