Umsatz fast halbiert

Magna erneut mit Verlust

Magna hat im zweiten Quartal einen herben Verlust hinnehmen müssen. Trotzdem sieht sich der Autozulieferer weiter für eine Übernahme von Opel gerüstet.

Der um Opel buhlende Autozulieferer Magna hat im zweiten Quartal erneut einen Verlust eingefahren. Auch die Umsätze brachen angesichts der Absatzkrise auf den weltweiten Automärkten dramatisch ein, wie der Konzern am Freitag im kanadischen Aurora mitteilte. Auf Halbjahressicht rutschte der kanadisch-österreichische Zulieferer ebenfalls ins Minus. Dennoch sieht sich der Konzern weiter für eine Übernahme des Autobauers Opel zusammen mit russischen Partnern gerüstet.

Gespräche mit GM

Magna stehe trotz der zurzeit schwierigen Situation solide da und verfüge über Cash-Reserven in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar (1,18 Mrd Euro), sagte Magna-Chef Siegfried Wolf laut einer Mitteilung nach Bekanntgabe der Quartalszahlen. Am Abend (MESZ) wollten sich in Detroit GM-Chef Fritz Henderson und Magna-Chef Siegfried Wolf zu einem Gespräch treffen, um knifflige Fragen in dem Poker um Opel zu klären. Hauptstreitpunkt bei den Verhandlungen sind offenbar weiter die Patentrechte.

Wie in den ersten drei Monaten fiel bei Magna im zweiten Quartal unter dem Strich ein Verlust von 205 Millionen Dollar an. Im Vorjahreszeitraum erzielte Magna ein Plus von 227 Millionen Dollar. Die Umsätze des Autozulieferers brachen von April bis Juni um fast die Hälfte auf 3,71 Milliarden Dollar ein. Im ersten Quartal hatte Magna ebenfalls rote Zahlen geschrieben (minus 200 Millionen Dollar).

Starker Produktionsrückgang

«Die Fahrzeugproduktion in Nordamerika und Europa ist im zweiten Quartal um 49 beziehungsweise 28 Prozent zurückgegangen», berichtete Wolf. «Da wir auf diesen Märkten praktisch alle Fahrzeughersteller beliefern, haben sich unsere Zahlen synchron dazu entwickelt.»

Auf Halbjahressicht rutschte Magna ebenfalls ins Minus. Unter dem Strich stand in den ersten sechs Monaten ein Minus von 405 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch ein Plus von 434 Millionen Dollar erzielt. Die Umsätze in der ersten Jahreshälfte halbierten sich ebenfalls fast auf rund 7,28 Milliarden Dollar.

Magna zuversichtlich

An einer Übernahme des Autobauers Opel zeigt weiterhin auch der belgische Finanzinvestor RHJI Interesse. Die deutschen Bundesländer mit Opel-Standorten favorisieren Magna. General Motors hat sich trotz des starken politischen Drucks aus Deutschland nach eigenen Angaben noch nicht entschieden. Eine mit den Verhandlungen vertraute Person aus Wien hatte sich am Donnerstag bezüglich der Verhandlungen aus Magna-Sicht aber optimistisch gezeigt: «Wir sind zuversichtlich, dass die offenen Punkte noch geklärt werden können.» (dpa)

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