Thailand lockt VW mit Beihilfen

Audi hat gerade sein neues Werk in Indien eröffnet. Die Konzernmutter VW liebäugelt derweilen mit eine Standort im Südosten Asiens – der Subventionen wegen.

Im Zuge seines Expansionskurses erwägt der Autobauer Volkswagen den Bau eines neuen Werkes in Thailand. «Wir wollen uns in Südostasien verstärken», sagte ein VW-Sprecher am Freitag in Wolfsburg. Volkswagen habe Interesse an einem Förderprogramm der thailändischen Regierung angemeldet. Dieses sieht steuerliche Vorteile vor, sofern in einem Werk mindestens 100.000 Fahrzeuge pro Jahr produziert werden und das gefertigte Auto weniger als fünf Liter Benzin pro hundert Kilometer verbraucht.

Reges Interesse am Investionsprogramm

Die Investitionssumme läge bei umgerechnet rund 600 Millionen Euro. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, sagte der VW-Sprecher. Nach der Meldung des Fachmagazins bewerben sich neben VW auch Tata, Toyota und Mitsubishi mit ähnlichen Vorhaben um die thailändischen Subventionen.

Im vergangenen November hatte VW Verhandlungen über eine Kooperation oder eine Beteiligung an dem malaysischen Autobauer Proton für beendet erklärt. Volkswagen hatte angekündigt, verstärkt andere Möglichkeiten eines Engagements in Südostasien zu prüfen. Ziel sei es nach wie vor, in der Region eine langfristig erfolgreiche Produktions- und Vertriebsbasis aufzubauen. Die ASEAN-Region gilt als Wachstumsmarkt für die Automobilindustrie. Bislang ist der VW-Konzern in der Region kaum vertreten, zu der neben Malaysia etwa Indonesien, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam zählen.

Südostasien könnte für VW eine große Rolle spielen, um die ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen. Der VW-Konzern will bis 2018 mehr als zehn Millionen Autos im Jahr bauen und damit langfristig Toyota als weltgrößten Autobauer ablösen. 2007 dürfte VW konzernweit mehr als sechs Millionen Autos abgesetzt haben.

In Russland hat Volkswagen bereits ein neues Werk eröffnet, in Indien ist eine neue Fabrik geplant. In den kommenden Monaten soll zudem eine Entscheidung über den Bau eines Werks in den USA fallen. (dpa)

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