Rupert Stadler wird Nachfolger von Martin Winterkorn als Chef des Ingolstädter Autobauers Audi. Der Aufsichtsrat bestellte den bisherigen Finanzvorstand zunächst jedoch nur zum kommissarischen Vorstandsvorsitzenden.
Der bisherige Finanzvorstand Rupert Stadler wird Martin Winterkorn ab dem 1. Januar kommenden Jahres als Vorstandsvorsitzenden von Audi ablösen. Der Aufsichtsrat des Autobauers bestellte Stadler am Mittwoch jedoch zunächst nur zum kommissarischen Nachfolger von Winterkorn, der im neuen Jahr den Vorstandsvorsitz von Volkswagen übernimmt. Wie Audi mitteilte, wird Stadler sein bisheriges Ressort für Finanzen und Organisation in Personalunion weiter führen.
Dank an Pischetsrieder
Wie ein Unternehmenssprecher am Mittwoch der Autogazette sagte, solle Stadler jedoch auf Dauer Vorstandschef von Audi werden. «Es sind jedoch noch einige Formalien zu klären, bevor ein entsprechender Beschluss gefasst werden kann», sagte der Sprecher. In Branchenkreisen wird indes darüber spekuliert, dass Winterkorn Stadler als VW-Finanzvorstand nach Wolfsburg holen könnte, wenn er dort den Chefsessel erst einmal übernommen hat.
Winterkorn dankte am Mittwoch Bernd Pischetsrieder für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit und seine Leistungen als Aufsichtsratsvorsitzender von Audi. Pischetsrieder, der zum Jahresende auch als VW-Chef ausscheidet, habe es dem Unternehmen ermöglicht, attraktive Modelle zu entwickeln und erfolgreich auf den Markt zu bringen, wie Winterkorn sagte. Zukünftig wird Winterkorn den Aufsichtsratsvorsitz bei Audi einnehmen. Wenn dies vollzogen ist, solle unter Winterkorns Führung eine dauerhafte Ernennung für Stadler vollzogen werden.
«Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat stehen hinter Herrn Stadler», sagte der Audi-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Peter Mosch. Stadler stehe für Kontinuität. Den Zusatz «kommissarisch» halte der Gesamtbetriebsrat für «nicht adäquat». Die Arbeitnehmervertreter wollten sich dafür einsetzen, dass schnell eine dauerhafte Entscheidung im Sinne Stadlers getroffen werde.
