Staatliche Hilfen gefordert

Verlustreiche US-Autobauer

Die sich in einer Krise befindlichen US-Autobauer hoffen auf staatliche Unterstützung. Mit zinsgünstigen Krediten sollen spritsparende Autos entwickelt werden.

Die verlustreichen US-Autobauer General Motors (GM), Ford und Chrysler wollen staatliche Hilfen in Milliardenhöhe haben. Die Konzerne erhoffen sich laut US-Medien zinsgünstige Kredite von bis zu 50 Milliarden Dollar (34 Mrd Euro) zur schnelleren Entwicklung sparsamerer Autos. Die Hersteller leiden unter der steilen Talfahrt des US-Automarkts und haben zu wenig moderne spritsparende Wagen im Programm. Experten erwarteten für den August einen erneut schweren Einbruch der Verkaufszahlen bei den US- Autobauern, berichtete das «Wall Street Journal».

Niedrigere Zinsen

Bereits im vergangenen Jahr hatten die Hersteller im Rahmen eines Energiegesetzes 25 Milliarden Dollar (17 Mrd. Euro) zugesagt bekommen, die allerdings noch nicht gezahlt wurden. Die nun benötigte Summe gehe weit darüber hinaus, sagte ein GM-Sprecher dem Blatt. Mehreren anderen Medienberichten zufolge wollen die Hersteller 40 bis 50 Milliarden Dollar staatlich garantierte Kredite. Die Zinssätze könnten Insidern zufolge nur etwa halb so hoch sein, wie sie die Konzerne wegen ihrer Schieflage an den Finanzmärkten zahlen müssten.

«Die Zeit drängt wirklich, da ohne Kapital zu vernünftigen Zinsen der erreichte Fortschritt bei den neuen Autos zum Stillstand kommen könnte», sagte der GM-Sprecher dem «Wall Street Journal». Die beiden Präsidentschaftsbewerber Barack Obama und John McCain signalisierten grundsätzliche Unterstützung für Finanzhilfen. Allein der Opel- Mutterkonzern GM und Ford verzeichneten im vergangenen zweiten Quartal Verluste von zusammen mehr als 24 Milliarden Dollar. Beide hatten zuletzt sogar Insolvenzgerüchte dementieren müssen.

Angesichts der Kreditkrise und rekordhoher Spritpreise steuert der US-Automarkt weiter auf ein 15-Jahres-Tief zu. Der Marktforscher J.D. Power rechne für den August mit etwa 1,21 Millionen verkauften Wagen, was auf das Gesamtjahr hochgerechnet und saisonal bereinigt 13,4 Millionen Stück entspräche. Im ebenfalls bereits rückläufigen Vorjahr hatte die Branche noch 16,2 Millionen Autos verkauft. (dpa)

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