Schwere Zeiten für Autozulieferer

Fusionen und Pleiten

Die Autozulieferer stehen vor einer ungewissen Zukunft. Laut einer Studie verpassen Firmen den Anschluss, wenn keine Innovationskosten bereitstehen.

Die steigenden Rohstoffpreise und der Zwang zur Entwicklung neuer Antriebsarten drängen die deutschen Autozulieferer laut einer Studie zu Fusionen und in Pleiten. Wegen der hohen Spritpreise und der Klimadebatte müssten die Firmen sich technologisch neu orientieren - dem seien aber nicht alle Zulieferer gewachsen. So lautet das Ergebnis einer am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Ernst and Young, für die 150 deutsche Autozulieferer befragt wurden.

Große Summen nötig

«Den Unternehmen, die jetzt den Anschluss verpassen, weil sie die enormen Innovationskosten nicht schultern können, wird schnell das Aus drohen», sagte Autoexperte Peter Fuß laut Mitteilung. Die Firmen müssten neue, sparsame Antriebsmotoren entwickeln und große Summen investieren. Vielen werde das nur mit Kooperationen und Zukäufen gelingen. Gewinner des Ausleseprozesses seien die finanziell gut aufgestellten Unternehmen mit attraktiven Produkten, die langfristig planten. Verlierer seien Firmen mit wenig Eigenkapital und ohne breites Produktangebot.

Die steigenden Kosten für die Rohstoffe Stahl, Kupfer und Aluminium machen derzeit der gesamten Autobranche zu schaffen. Bei der Befragung nannten 87 Prozent der Zulieferer die Rohstoffpreise als größtes Problem. Zwei Drittel (67 Prozent) machten sich Sorgen um die finanzielle Stabilität ihrer eigenen Zulieferer.

Ausland nicht mehr attraktiv

Im Gegensatz zu früheren Jahren ist für Autofirmen die Verlagerung von Produktion ins Ausland der Studie zufolge nicht mehr so attraktiv. Die steigenden Energiepreise ließen die Transportkosten steigen und würden die Kostenvorteile des Auslandsstandortes wieder auffressen, so die Bilanz der Studie. (dpa)

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