Schwaches Chinageschäft bremst Wachstum von VW

Schwaches Chinageschäft bremst Wachstum von VW
Die VW-Zentrale in Wolfsburg. © dpa

Das schwache Geschäft in China hat das Wachstum der Kernmarke VW gedämpft. Im Vorjahr gab es nur ein knappes Verkaufsplus.

Insgesamt legten die Auslieferungen weltweit um 0,2 Prozent auf 6,24 Millionen Autos zu, wie das Unternehmen am Donnerstag in Wolfsburg mitteilte. Im Dezember setzte es einen empfindlichen Rückgang von 9 Prozent, vor allem weil die Verkäufe in China spürbar einbrachen. Der geringe Zuwachs von VW Pkw im Vorjahr ist auch auf die Probleme des Autobauers mit dem neuen Verbrauchszyklus WLTP zurückzuführen.

Auch auf Jahressicht verkaufte VW mit seinen Partnern in China weniger Fahrzeuge. Ansonsten wurde der Autobauer in den meisten Regionen 2018 mehr Autos los, darunter in Deutschland, Europa, den USA und Südamerika.

Zollstreitigkeiten führen zu Einbruch

Der größte Einzelmarkt China hatte unter anderem wegen der Zollstreitigkeiten mit den USA zuletzt einen Einbruch hinnehmen müssen und war im Gesamtjahr erstmals seit mehr als zwanzig Jahren zurückgegangen.

Im gerade begonnenen Jahr rechnet der chinesische Branchenverband zwar wieder mit einem leichten Plus, viele Experten gehen aber von einem weiteren Rückgang aus. Allerdings könnte die Regierung in Peking, wie schon des öfteren geschehen, stützend in den Markt eingreifen. China steht bei der Marke VW für rund die Hälfte der Auslieferungen insgesamt. Wie Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann sagte, sei es VW trotz der Unsicherheiten in einige Regionen gelungen, mit einer Modelloffensive gegenzusteuern.

VW sieht 2019 mit enormen Herausforderungen

„2019 wird vor allem vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Risiken erneut ein Jahr enormer Herausforderungen für die Marke“, sagte der fürs Tagesgeschäft zuständige Manager Ralf Brandstätter. „Neben Volumenwachstum werden wir unseren Fokus künftig noch stärker als bisher auf Ertragsstärke legen.“ (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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